Ein alarmierender Sonderbericht des Weltklimarates IPPC zeigt, dass rund um den Erdball noch viel zu tun ist, will man die Erderwärmung ernsthaft eindämmen. In der Nacht auf Mittwoch haben sich die EU-Umweltminister in Luxemburg auf eine 35-prozentige Reduktion der CO2-Emissionen bei Fahrzeugen bis 2030 einigen können.

Ein Lichtblick sind Daten aus Österreich, die die Statistik Austria am Mittwoch veröffentlicht hat.

Die Emissionen von Luftschadstoffen und Treibhausgasen haben sich zwischen 1995 und 2016 demnach zum Teil deutlich verringert. Die höchsten Rückgänge wurden bei Schwefeldioxid (SO2; minus 68,3 Prozent), Kohlenmonoxid (CO; minus 38,1 Prozent) sowie bei den flüchtigen organischen Verbindungen ohne Methan (NMVOC; minus 35,5 Prozent) erzielt.

Weniger Feinstaub

Deutlich reduziert erwiesen sich laut der Luftemissionsrechnung auch die Emissionen betreffend Methan (CH4; minus 31,3 Prozent), Stickoxide (NOx; minus 24,1 Prozent), Lachgas (N2O; minus 20,1 Prozent), Feinstaub in Form von PM2.5 (minus 26,4 Prozent) und PM10 (minus 19,1 Prozent), Kohlendioxid (CO2; minus 2,4 Prozent) sowie Ammoniak (NH3; minus 2,1 Prozent). Dabei wurden nur jene Emissionen betrachtet, die von in Österreich ansässigen Unternehmen, Institutionen und privaten Haushalten im In- und Ausland verursacht wurden, den Verkehr eingerechnet. Basis für die Berechnungen ist die Österreichische Luftschadstoff- und Treibhausgas-Inventur des Umweltbundesamtes.

Insgesamt wurde auch ein leichter Rückgang der klimawirksamen CO2-Emissionen verzeichnet, da die CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energieträger rückläufig waren. Durch den vermehrten Umstieg auf erneuerbare Energien wurde zwischen 1995 und 2016 ein Anstieg der klimaneutralen CO2-Emissionen aus biogenen Quellen um 99,0 Prozent erzielt. Im gleichen Zeitraum nahmen die klimawirksamen CO2-Emissionen aus sonstigen Quellen allerdings um 28,5 Prozent zu. Der bisherige Höchstwert wurde mit rund 15 Millionen Tonnen im Jahr 2008 erreicht. Sonstige Quellen erfassen alle CO2-Emissionen, die nicht durch Verbrennungsprozesse entstehen. Dazu zählt zum Beispiel der Prozess der Umwandlung von Kalkstein zu Zementklinker in der Zementproduktion, erläuterte die Statistik Austria.

Private Haushalte und Unternehmen

Sowohl die privaten Haushalte als auch die Wirtschaft trugen zur Verbesserung der Luftqualität und des Klimas bei. Allerdings senkten die privaten Haushalte den Ausstoß aller beobachteten Luftschadstoffe und Treibhausgase, während die Wirtschaft im Jahr 2016 beim klimawirksamen CO2 (plus 4,6 Prozent) über den Werten des Jahres 1995 lag. Für diesen Anstieg waren vor allem die gestiegenen CO2-Emissionen aus sonstigen Quellen (plus 28,5 Prozent) ausschlaggebend. Allerdings setzte die Wirtschaft auch vermehrt auf klimaneutrale, erneuerbare Energieträger, deren Emissionen zwischen 1995 und 2016 um 215,8 Prozent zunahmen.