Ab dem Jahr 2020 gilt die strengere Euro-5-Abgasnorm für neue Motorräder. KTM-Vorstand Hubert Trunkenpolz forderte in diesem Zusammenhang die Abschaffung der Normverbrauchsabgabe (NoVA) für abgasärmere Motorräder. Die NoVa sei "eine unsinnige Abgabe", sagte Trunkenpolz am Mittwoch bei der Vorstellung eines Branchenberichts in Wien.

Trunkenpolz verwies auf die Bedeutung der Motorradwirtschaft für die heimische Volkswirtschaft. Die direkte, indirekte und induzierte Bruttowertschöpfung der Motorradbranche würde rund 2,9 Milliarden Euro ergeben, geht aus Berechnungen der Arge 2Rad und des Economica Institut für Wirtschaftsforschung hervor. Damit seien 41.045 Arbeitsplätze unmittelbar und mittelbar auf die Motorradwirtschaft rückführbar, sagte die Economica-Mitarbeiterin Anna Kleissner bei der Präsentation des Studienberichts "Der ökonomische Fußabdruck der Motorradwirtschaft".

Bei der Wertschöpfungsberechnung wurden neben Herstellung und Handel mit Krafträdern alle Wirtschaftsbranchen anteilsmäßig hinzugezählt, deren Produkte und Dienstleistungen vom Motorrad abhängen, unter anderem Tankstellenbetriebe, motorradbezogene Versicherungen, Motorsportveranstaltungen oder Events, erklärte die Ökonomin.

Chance bei E-Motorrädern

Der Vizeobmann der Arge 2Rad und Yamaha-Austria-Geschäftsführer, Hans Zimmermann, betonte auch die starke Nutzung von Motorrädern und Mopeds in Österreich. 241 Kilometer würde jeder Österreicher über 18 Jahren im Durchschnitt jährlich mit dem Motorrad zurücklegen. Aktuell seien in Österreich mehr als 808.000 Motorräder und Mopeds zugelassen. Motorradfahren würde Zeit im Stau und Treibstoff sparen, so der Branchenvertreter.

KTM-Vorstand Trunkenpolz sieht großes Wachstumspotenzial für die Branche in Österreich bei Elektro-Motorrädern. Diese hätten "eine absolute Zukunft" im urbanen Bereich. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran." Man werde bei KTM und Husqvarna im Bereich Elektromotorrädern in den nächsten Jahren "einiges zu sehen bekommen".