Beim Bundeskongress des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Berlin warnte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Dienstag vor einem Verharren in alten Denkstrukturen.

Sie wolle keine "digitalen Tagelöhner", versicherte Merkel, warnte aber gleichzeitig: "Der Kampf um die letzte Facette des Arbeitszeitgesetzes wird diese Schlacht nicht entscheiden." Am Ende sei nichts gewonnen, wenn Start-ups auf lauter Scheinselbstständige setzen, um dadurch Arbeitszeitkontrollen zu umgehen.

Lehrer sollen Schüler vorbereiten

Die promovierte Physikerin machte sich auch dafür stark, dass Lehrer verstärkt in die Lage versetzen werden, ihre Schüler auf die technologische Zukunft vorzubereiten. Die Kinder müssten ins digitale Zeitalter hineinwachsen, sagte die Kanzlerin.

Vor allem die künstliche Intelligenz werde die Arbeitswelt stark verändern. Angst vor Daten dürfe es dann nicht mehr geben, warnte Merkel. "Künstliche Intelligenz ohne Daten ist so wie Kühe ohne Futter - sie kriegen keinen Zuchterfolg."

Der DGB hatte bei seinem Bundeskongress am Montag den bisherigen Vorsitzenden Reiner Hoffmann im Amt bestätigt. Dem Gewerkschaftsdachverband gehören acht große Einzelgewerkschaften mit zusammen knapp sechs Millionen Mitgliedern an.