Die Ziele waren ambitioniert, die Schlagwörter vielversprechend. Seit Jahren ist der „Breitbandausbau“ in der topografisch herausfordernden Steiermark großes Thema, unter „Highway 2020“ beschloss der Landtag im Oktober 2014 gar eine eigene Breitbandstrategie. Eines von drei hehren Zielen: „Bis 2018 sollen Breitbandanschlüsse von bis zu 30 Megabit pro Sekunde für alle Haushalte und Unternehmen in den steirischen Gemeinden verfügbar gemacht werden.“

Mittlerweile glaubt in politischen Kreisen kaum jemand mehr, dass sich das heuer wirklich ausgeht. Nach wie vor gibt es zu viele weiße Flecken auf der Versorgungskarte, darunter vor allem in oststeirischen Regionen. Bundes-Förderprogramme im Zuge der „Breitbandmilliarde“ enttäuschten, auch, weil sie vor allem am Anfang zu kompliziert aufgesetzt waren. Zudem gab es in der Steiermark in der Vergangenheit keinen politischen Konsens, eine Gesellschaft zu gründen, die den Ausbau orchestriert. So wie es Niederösterreich vorlebt. Aktuelle politische Kräfte wollen das nun in der Steiermark nachholen.

Die neue Gesellschaft soll koordinieren und sich auf den Infrastruktur-Ausbau fokussieren. Einzig: Noch fehlt grünes Licht aus Brüssel, wo die EU-Institutionen wettbewerbsrechtliche Prüfungen vornehmen. „Wir hoffen, im zweiten Halbjahr zu starten, und erwarten uns jedenfalls sehr viel von der Gesellschaft“, heißt es dazu aus dem Büro von Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl. Die Erwartungshaltung ist also groß. Was wenig verwundert – die Zeit drängt, und ambitioniert sind auch die beiden anderen Ziele in der eingangs erwähnten Strategie „Highway2020“. Diese lauten: Glasfaserzugangspunkte in allen Gemeinden bis 2020. Und Übertragungsraten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde für alle Haushalte bis 2022.