Südkorea hat einer deutlichen Verringerung seiner Stahl-Exporte in die USA zugestimmt und damit eine Ausnahme von den US-Strafzöllen erreicht. Wie das Handelsministerium in Seoul am Montag mitteilte, werden die Ausfuhren von Stahl in die Vereinigten Staaten um 30 Produzent reduziert. Außerdem akzeptierte Südkorea höhere Zölle auf südkoreanische Pick-ups für den US-Markt.

Mit den Zugeständnissen will Südkorea das Freihandelsabkommen KORUS zwischen Seoul und Washington bewahren. Im vergangenen Juli hatte die US-Regierung von Präsident Donald Trump angekündigt, das Abkommen neu verhandeln zu wollen und damit zunächst skeptische Reaktionen in Südkorea geerntet. Seit Inkrafttreten des Abkommens im März 2012 habe sich das Handelsdefizit mit Südkorea verdoppelt, erklärte der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer damals zur Begründung.

Im Zuge seiner "Amerika zuerst"-Devise sieht Trump in der Handelspolitik multilaterale Abkommen kritisch und setzt stattdessen bevorzugt auf bilaterale Handelsverträge mit einzelnen Ländern. In den engen Beziehungen zwischen Washington und Seoul ist der Handel indes nur ein Aspekt: Die USA sind Südkoreas engster Verbündeter im Konflikt mit Nordkorea. 28.000 US-Soldaten sind in Südkorea Halbinsel stationiert.

Wie Handelsminister Kim Hyon Chong am Montag sagte, sind sich die USA und Südkorea nun "im Prinzip einig" über die neuverhandelte Version des Freihandelsabkommens. Südkorea öffnet seinen Markt demnach künftig stärker für US-Autohersteller. Zugleich akzeptierte Seoul US-Zölle in Höhe von 25 Prozent auf südkoreanische Pick-up Trucks bis zum Jahr 2041.

Bei Stahl stimmte Südkorea einer jährlichen Exportmenge von 2,68 Millionen Tonnen zu - 70 Prozent seiner durchschnittlichen jährlichen Ausfuhren in die USA in den vergangenen drei Jahren. Im Gegenzug wird das Land nach Angaben Kims von den US-Strafzöllen auf Stahl ausgenommen.