Das internationale Bankengeschäft ist nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) seit der Finanzkrise stabiler und damit weniger krisenanfällig geworden. Einer der Hauptgründe seien Veränderungen im Kreditgeschäft international tätiger Geldinstitute, insbesondere europäischer, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten analytischen Teil des IWF-Berichts zur Welt-Finanzstabilität.
Danach hat sich seit der letzten weltweiten Finanzkrise der Anteil des grenzüberschreitenden Kreditgeschäfts von Banken verringert. Stattdessen stützten sich die Auslandstöchter stärker ihre lokale Märkte. "Das macht die Finanzsysteme in den Gastgeber-Ländern sicherer", hieß es in dem IWF-Bericht.
Die Experten des Fonds sehen in den grenzüberschreitenden Kreditgeschäften von Geldhäusern einen Risikofaktor für nationale Volkswirtschaften und Finanzsysteme. Daher trage es zur Finanzstabilität bei, wenn Institute - insbesondere in Europa - ihr internationales Geschäft seit der Finanzkrise zurückgenommen und sich auf den heimischen sowie einige Schlüsselmärkte konzentriert hätten. Die Finanzreformen der letzten Jahre, die auf die Stärkung der Kapitalpuffer bei den Banken abzielten, hätten dabei geholfen, die Finanzstabilität in der in der ganzen Welt zu erhöhen, schrieb Gaston Gelos, der Leiter der IWF-Abteilung für die globale Finanzstabilität.
Allerdings tendierten Töchterinstitute von ausländischen Großbanken dazu, bei Krisen in einem Land ihre Kreditvergabe weniger zurückzufahren als die inländischen Geldhäuser, warnte Gelos. Das gelte umso mehr, wenn die Mutterkonzerne gut kapitalisiert seien und über stabile Finanzquellen verfügten.