Das Ostergeschäft nimmt von Jahr zu Jahr zu, und wird zunehmend zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor im Kärntner Handel“, ist Raimund Haberl, Obmann der Fachgruppe Handel der Wirtschaftskammer Kärnten überzeugt. Er geht davon aus, dass auch heuer wieder rund 19 Millionen Euro umgesetzt werden.
Sparten, die extrem profitieren, sind der Sport- und Lebensmittelhandel. Vor allem das neue Fahrrad oder Laufrad bringt bei vielen jüngeren Kindern traditionell der Osterhase. „Es ist nach wie vor ein eindeutiger Trend“, erzählt Michael Beinl, Fahrradhändler in Klagenfurt. Zu Ostern sei in der Saison der erste große Run auf die Fahrräder. „Und das Ostergeschäft ist wetterunabhängig, denn der Osterhase muss liefern“, so Beinl.
Ein sicheres Geschäft für die heimischen Fleischer ist der Osterschinken, denn in vielen Kärntner Haushalten wird hier stark auf Qualität gesetzt. Und Reindling und Osterpinze kommen von den Bäckern. Rund 50 Millionen Eier werden laut Haberl österreichweit verkauft, sechs Prozent davon in Kärnten.
Start in die Gartensaison
Rund um Ostern klingelt es auch in den Kassen der Gärtner und Floristen. „Es gibt zwar immer mehr Anbieter, aber wir versuchen, uns mit heimischer Ware von der Konkurrenz abzusetzen. Und die Kunden schätzen Regionalität“, sagt Michael Schludermann, Obmann der Blumengroßhändler in Kärnten. „Die Menschen haben Sehnsucht danach, sich Farbe in und um das Haus zu holen. Es ist Frühlingsbeginn, und das Wetter passt in diesem Jahr sehr gut“, sagt Bernhard Wastl, Obmann der Kärntner Gärtner. Ostern sei deshalb „der Start in die Gartensaison“. „Man schenkt sich selbst und den Gästen Freude.“
Und noch ein Trend ist auch zu Ostern spürbar: Geschenke werden, wie auch zu Weihnachten, immer später besorgt. Das bedeutet, der Anteil der Last-minute-Einkäufer wird größer, und es gibt außerdem eine verstärkte Nachfrage nach nachhaltigen und damit werthaltigeren Produkten
Süßes und Spielzeug
An den Süßwarenregalen der Lebensmittelgeschäfte spielt es sich vor Ostern traditionell besonders ab. Laut einer aktuellen Integral-Umfrage schenken 58 Prozent der Österreicher zu Ostern etwas Süßes. Jeder Vierte verschenkt Spielzeug und 15 Prozent bringen Blumen mit. Ein Viertel der Befragten macht zu Ostern keine Geschenke an andere. Und knapp drei Viertel der Haushalte werden österlich dekoriert.
In Deutschland hat der Schoko-Osterhase etwa den süßen Nikolo bereits überholt. Die rund 213 Millionen Schoko-Osterhasen, die heuer in Deutschland produziert wurden, seien ein neuer Rekord, so der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie. Zum Vergleich: Nikolos und Weihnachtsmänner erreichten zuletzt eine Stückzahl von 196 Millionen.
Astrid Jäger, Markus Zottler