Seit 1. Jänner braucht für den Zigarettenkauf bei Automaten eine Bankomatkarte - eine Sache des Jugendschutzes, der auch wirklich greifen dürfte. Doch wer nun qualmt, sind die Trafikanten. An den 800 Zigarettenautomaten in Kärnten sind Umsatzeinbußen um die 80 Prozent zu verzeichnen. "Wir sind alle schon ganz fertig", bekennt Werner Jörgl, Gremialvorsteher der Kärntner Trafikaten.

Zwei Gründe. Zwischen 300 und 6000 Euro pro Woche wird durch die Zigarettenautomaten normalerweise eingenommen - je nach Lage. Das verpuffte Geschäft hat laut Jörgl zwei Gründe. Erstens: Die Leute kommen mit ihren Bankomatkarten nicht gut zurande. Viele haben Skrupel, sie in den Automaten zu stecken. Etliche Raucher haben gar keine Bankomatkarte. Andere stecken fälschlicher Weise die e-Card oder ihre Kreditkarte in den Automat. Zweitens: Die Quickfunktion auf der Bankomatkarte, mittels der man sich die Zigarettenkosten einfach abbuchen lassen kann, macht den Kunden Probleme. Manche sitzen dem Irrglauben auf, sie bräuchten eine eigene "Quickkarte". "Da muss ich schon den Ball an die Banken weiterspielen", räumt Jörgl ein. "Die haben ihre Kunden nicht aufgeklärt."

Geraucht wird trotzdem: Es ist anzunehmen, dass der fehlende Automatenumsatz nun in den Trafiken, Gasthäusern und Tankstellen gemacht wird. Die Trafikanten stehen zur Jugendschutzmaßnahme, obwohl ihnen die Software-Umrüstung jedes Automaten 1000 Euro gekostet hat. Sie hoffen, dass die Konsumten sich an die neue Situation gewöhnen. Aber sie kämpfen auch an anderer Front. Touristen - ohne österreichische Bankomatkarte - können sich aus den Spendern nun keine Zigaretten mehr ziehen. Jetzt wird daran gearbeitet, dass die Automaten den internationalen Führerschein "lesen" können.