Am 32. Dezember ist es zu spät: Die einstige Werbung einer Versicherung hat nach wie vor Gültigkeit, auch für den Handwerkerbonus. Denn der ist mit dem Schlag der Pummerin zu Mitternacht Vergangenheit. Fast zwei Jahre, seit 1. März 2024, beteiligte sich das Wirtschaftsministerium an den Netto-Arbeitskosten für Handwerker – unter gewissen Umständen – mit 20 Prozent.
Rechnungen bis 28. Februar einreichen
Die Förderhöhe wurde zum letzten Jahreswechsel abgespeckt, sie beträgt maximal 1500 Euro (2024: 2000 Euro). Unverändert blieb, dass die Kosten für die Arbeitsleistung ohne Umsatzsteuer mindestens 250 Euro betragen müssen. Für 2025 müssen Rechnungen bis zum 28. Februar 2026 eingereicht werden, danach sind keine Einreichungen mehr möglich. Pro Person und Kalenderjahr kann nur ein Antrag (gegebenenfalls mit mehreren Rechnungen) gestellt werden. Gefördert werden etwa Maler-, Installateur- oder Tischlerarbeiten.
67 Prozent der Anträge bewilligt
Für die Förderperiode 2025 (ab 1. März 2025) liegen der Kleinen Zeitung aktuelle Zahlen vor: 154.587 Anträge wurden bis 22. 12. eingereicht, davon wurden 85 Prozent bearbeitet, 67 Prozent der Anträge wurden bewilligt. Vom verbleibenden Drittel wurden die meisten Rechnungen korrigiert akzeptiert, jeder zehnte Antrag wurde aber abgelehnt, weil etwa die Rechnungen nicht den Anforderungen entsprechen oder die Leistungen nicht förderfähig sind. 66,5 Millionen Euro wurden 2025 bislang ausbezahlt, 715 Euro je Antrag. 2024 waren es je knapp 800 Euro.
Die Top-3-Bundesländer
Rund zehn Millionen Euro flossen 2025 in die Steiermark, knapp 14.000 Anträge wurden in diesem Jahr genehmigt. Platz 2 hält Oberösterreich (23.000 Anträge, 16,3 Millionen Euro), den höchsten Anteil am Handwerkerbonus hatte erneut Niederösterreich mit knapp 26.000 ausbezahlten Anträgen und einer Fördersumme von 18,5 Millionen Euro.
„Rückenwind fürs Handwerk“
„Die Zahlen zum Handwerkerbonus unterstreichen die Bedeutung dieser Maßnahme“, sagt Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP). Das gebe dem „Handwerk in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten Rückenwind, sichert Arbeitsplätze und kommt gleichzeitig direkt bei den Kundinnen und Kunden an.“ Klar sei bereits, mit dem Förderbudget von 300 Millionen Euro für 2024 und 2025 werde man das Auslangen finden. Wobei noch eine Flut an Anträgen folgen dürfte: Allein von 1. Jänner bis Ende Februar 2025 wurden 90.640 Anträge eingebracht.
Zur Fortführung des Handwerkerbonus über das Jahr 2025 kommt es nicht. Dieser wurde Mitte 2024 als Teil des Baupakets der Bundesregierung eingeführt, „um die Bauwirtschaft anzukurbeln, Arbeitsplätze zu sichern und Investitionen zu fördern“. Und wohl auch um Schwarzarbeit hintanzuhalten.
Konjunktur- und Fiskalimpulse evaluieren
Das zarte Anziehen der Konjunktur und vor allem leere Staatskassen beenden das Förderprojekt nun. Laut Regierungsabkommen vom Februar soll es „zeitnah evaluiert“ werden. Das geschehe bereits, heißt es im Ministerium, um etwa die Konjunktur- und Fiskalimpulse zu bestimmen. „Der Endbericht wird für das erste bzw. zweite Quartal 2026 erwartet.“