Forstinger kann auf eine mehr als 60-jährige Firmengeschichte zurückblicken, in der die Autozubehörkette allerdings auch dreimal insolvent war - zuletzt 2023. Jetzt ist die letzte Quote bezahlt, das jüngste Sanierungsverfahren abgeschlossen. Das 400-Mitarbeiter-Unternehmen mit 69 Standorten bzw. Werkstätten sieht sich wieder „auf Kurs“. Sogar auf Wachstumskurs, der mit der Neueröffnung des Standorts in Neunkirchen in Niederösterreich eingeläutet wird.
40 neue Vollzeit-Mitarbeiterinnen bzw. -Mitarbeiter werden derzeit laut Geschäftsführer Rudolf Bayer gesucht; außerdem - saisonal - noch Reifenmonteure. In der Steiermark hat Forstinger 16 Standorte, in Kärnten sieben. Der Jahresumsatz betrug laut eigenen Angaben im Vorjahr 70 Millionen Euro.
Die Insolvenz im Juni 2023 hat das Unternehmen mit „drastisch veränderten Rahmenbedingungen aufgrund der Pandemie, der Teuerung und des Kaufkraftverlustes“ begründet. Die Eigentümer des 1962 von Norbert Forstinger gegründeten Unternehmens wechselten mehrmals. 1998 übernahm Forstinger seinerseits die PS-Märkte von BauMax. 1999 begann man mit dem Betrieb eigener Werkstätten.
Liquiditätsproblem nach Expansion
Die Expansion führte zu einem Liquiditätsproblem, sodass 2001 das erste Insolvenzverfahren eröffnet werden musste. 2002 wurde die Firma von zwei verschiedenen Private-Equity-Fonds übernommen, 2005 von Bridgepoint Capital, 2009 von eMobile, schließlich von der Beteiligungsgesellschaft Ekafin 2015 von der PS Markt GmbH. 2018 war das Jahr, in dem Forstinger zum zweiten Mal Insolvenz anmelden musste - mit 31 Millionen Euro Schulden.
Geschäftsführer Bayer: „Unseren harten Sparkurs haben sowohl Mitarbeiter als auch Handelspartner mitgetragen. Jetzt stehen wir wieder als modernes Unternehmen da, das serviceorientierte, leistbare Mobilität und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bietet.“