Von 2019 bis 2025 ist die Zahl der arbeitslosen Programmierer laut Daten des Arbeitsmarktservice (AMS) um 85,6 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote in der IT-Branche stieg um 40,6 Prozent von 3,9 auf 5,5 Prozent. „Die Ursache dafür ist die KI“, sagt Lukas Görög, Leiter der Akademie für KI und Digitalisierung dem Online-Magazin „Campus A“. Ich bin davon überzeugt, dass KI daran schuld ist.“ Die Daten zeigten es auch weltweit: „Seitdem ChatGPT verfügbar ist, steigt die Arbeitslosigkeit, und ich fürchte, es wird auch weiterhin so gehen.“ 

Keine hohen Gehälter mehr

Die hohen Gehälter für Programmierer seien aus seiner Perspektive „weg. Das wird sicherlich nicht gleich sichtbar, ist aber aus meiner Perspektive unvermeidbar“, wird Görög zitiert. Unternehmer bräuchten keine klassischen Programmierer mehr, um einfache Skripte, visuelle Elemente oder Prototypen über Monate hinweg entwickeln zu lassen. „Mithilfe von ChatGPT gelingt das inzwischen in kürzester Zeit. Jeder, der mit der KI arbeitet, programmiert im Hintergrund durch seine Texteingaben selbst, ohne es überhaupt zu bemerken.“

Meilenstein der Firma Anthropic

Dazu passend meldete am Dienstag die IT-Firma Anthropic einen Meilenstein, den sie beim Einsatz ihrer Software zum Programmieren erreicht habe. Das neue Modell mit dem Namen Claude Sonnet 4.5 konnte den Angaben zufolge rund 30 Stunden am Stück eigenständig programmieren. Die vorherige Version der Software konnte sich im Frühjahr etwa sieben Stunden auf solche Aufgaben konzentrieren.

Anthropic konkurriert unter anderem mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI. Dabei geht es neben der Arbeit an Chatbots auch darum, wer bei der Software-Entwicklung nützlicher sein kann.

Nach Angaben von Anthropic ist Claude Sonnet 4.5 auch besonders gut darin, im Software-Code Schwachstellen zu entdecken, die bei Cyberattacken ausgenutzt werden könnten. Davon habe die Firma bereits bei der Entwicklung ihrer eigenen Software profitiert.