Immer mehr Gebrauchtwagen, Möbel oder Haushaltsgeräte werden in Österreich mit Ratenkrediten finanziert. Das zeigt die Fixkostenstudie 2025, die das Meinungsforschungsinstitut Bilendi im Auftrag des Österreichischen Online-Wechselportals durchblicker durchgeführt hat. Demnach können knapp 40 Prozent der Befragten ungeplante größere Ausgaben ohne Kredit nicht bezahlen. Ein Viertel der Österreicher bedient derzeit bereits einen oder mehrere Ratenkredite. Ganze 60 Prozent der Befragten geben an, zumindest vereinzelt von Ratenkrediten Gebrauch zu machen, weitere 30 Prozent auch deutlich öfter.

„Aus unseren Beratungsgesprächen und den steigenden Abschlussraten wissen wir, dass Konsumkredite immer häufiger zur Überbrückung benötigt werden, weil Haushalte keine ausreichenden finanziellen Rücklagen für unabdingbare Anschaffungen mehr haben“, erklärt durchblicker-Geschäftsführer Martin Spona. „Allerdings erhöhen Ratenkredite immer auch die sowieso schon im Steigen begriffenen Fixkosten der Kreditnehmer.“

Jeder fünfte Kredit über 900 Euro pro Monat

Bei etlichen Österreichern machen die monatlichen Raten einen erheblichen Teil der Fixkosten aus. Jeder zweite zahlt eine monatliche Kreditrate, die über 370 Euro liegt. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass die Raten teilweise auch deutlich darüber liegen. So werden etwa bei 18 Prozent der österreichischen Kreditnehmer Monat für Monat über 900 Euro allein für die Rückzahlung von Ratenkrediten fällig. Diese Summen sind angesichts des österreichweiten Mediangehalts von rund 55.000 Euro brutto im Jahr 2025 eine langfristige Belastung für das Haushaltsbudget. 25 Prozent der Befragten geben an, dass es bei ihnen oft knapp werde, wenn eine fällige Kreditrate zu begleichen sei.

Bei einem Ratenkredit in der Höhe des durchschnittlichen Anschaffungspreises eines Gebrauchtwagens fällt bei bester Bonität und einer Laufzeit von sechs Jahren ein effektiver Jahreszins von 6,46 Prozent an. Somit erhöhen sich die Gesamtkosten der Anschaffung um 5496 Euro. Dabei handelt es sich bei dieser Zahl jedoch lediglich um ein Angebot am günstigeren Ende des Spektrums. Der teuerste Anbieter verrechnet einen effektiven Jahreszins von 8,44 Prozent, was bei einem Kredit in der Höhe von 26.310 Euro ganze 7310 Euro ausmacht. Martin Spona betont, wichtig sei , beim Vergleich stets auf den effektiven Jahreszins zu achten, denn nur dieser beinhalte alle Nebenkosten.

Obwohl bei manchen Bankinstituten deutlich höhere Zinsen und Gebühren verlangt werden als bei anderen, ist die Bereitschaft, Angebote zu vergleichen gering ausgeprägt. Acht von zehn Befragten mit aktuell laufendem Ratenkredit haben diesen entweder direkt beim Händler oder bei ihrer Hausbank aufgenommen.