Nintendo war schon seit jeher Vorreiter im Handheld-Konsolenbereich. Mit der Switch 2 hat das japanische Unternehmen seine Vorherrschaft bei den tragbaren Spielekonsolen nun erneut einzementiert. Über 3,5 Millionen Mal hat sich die 470 Euro teure neue Switch alleine in den ersten vier Tagen nach dem Verkaufsstart am 5. Juni verkauft. Trotz des höchsten Einstiegspreises, den Nintendo in seiner Geschichte je verrechnete, avancierte die Konsole damit zu dem „am schnellsten verkauften Nintendo-Spielsystem aller Zeiten“, wie der Konzern frohlockt.

Kein Wunder, wirkte sich die Begeisterung doch auch direkt auf Nintendos Aktienkurs aus, der sich in diesen Tagen von Rekordhoch zu Rekordhoch navigiert. Vor allem die Integration von speziell für Künstliche Intelligenz produzierten Prozessoren – die das Spielerlebnis de facto in Echtzeit optimieren – gilt als bemerkenswert.

Für das gesamte Geschäftsjahr rechnet Nintendo mit 15 Millionen verkauften Switch-2-Konsolen. Das gigantische Interesse am einfach mitzunehmenden Gerät, das acht Jahre nach dem Vorgänger Switch 1 auf den Markt kommt, ruft freilich auch die Konkurrenz auf den Plan. Diese startet jetzt einen Versuch, Nintendo herauszufordern.

Erste Xbox Handheld-Konsole

So steigt Microsoft gar zum ersten Mal in seiner Historie in das Handheld-Geschäft ein. Letzte Woche stellte der Konzern die Xbox Ally und die Xbox Ally X in Zusammenarbeit mit dem Technikunternehmen Asus vor. Auf den Geräten soll eine angepasste Version von Windows 11 laufen, technisch gesehen ist das Gerät also eine Art Windows-PC. Wenn ein Spieler die Konsole startet, erscheint jedoch die bekannte Xbox-Benutzeroberfläche. Alle Videospiele, die für den Computer erschienen sind, sowie Titel über Cloud Gaming (also Spiele von Xbox, die ohne eine lokale Installation auf dem Gerät spielbar sind), werden von der ROG Xbox Ally unterstützt. Gerüchten zufolge sollen die beiden Geräte bereits dieses Jahr im Oktober auf den Markt kommen.

Die ROG<strong> </strong>Xbox Ally wird Microsofts erste Handheld-Konsole
Die ROG Xbox Ally wird Microsofts erste Handheld-Konsole © Xbox

PlayStation 6 und Portable Nachfolger

Neben Microsoft soll auch der japanische Elektronikkonzern Sony eine neue Handheld-Konsole entwickeln. Offiziell bestätigt hat das Unternehmen dies jedoch noch nicht. Erfahrung mit tragbaren Spielekonsolen hat Sony, anders als Microsoft, schon gemacht. Mit der PlayStation Portable (veröffentlicht 2004) und der PlayStation Vita (2011) sind bereits zwei Konsolen für unterwegs aus dem Hause Sony erschienen.

Angesichts des großen Erfolgs der Switch 2 und des 2022 erschienenen Steam Decks, der Handheld-Konsole des US-Unternehmens Valve, und der Ankündigung der Xbox Ally liegt es jedenfalls nahe, dass Sony nachziehen will. Unmittelbar wird das dennoch kaum zu realisieren sein. Experten gehen deswegen von einer Veröffentlichung frühestens 2027 aus.

Bestätigt ist, dass die PlayStation 6 aktuell schon in Arbeit ist. In einer Gesprächsrunde, die an Aktionäre gerichtet war, hat Hideaki Nishino, CEO von Sony Interactive Entertainment, erstmals über eine neue PlayStation gesprochen. Demnach habe die nächste Generation der Spielekonsole mittlerweile oberste Priorität bei Sony.