Der Sportwagenbauer Porsche erwägt laut einem Medienbericht die Verlagerung von Teilen der Endmontage aus Deutschland in die USA, um die Auswirkungen der US-Zölle abzumildern. Porsche könnte Schritte des finalen Montageprozesses wie etwa den Einbau von Innenraumkomponenten oder die Montage von Reifen nach Übersee verlagern, berichtet „Bloomberg“ am Freitag unter Berufung auf Insider. Auch andere Maßnahmen würden geprüft.

Ein Sprecher von Porsche betonte, es gebe derzeit keine Pläne für eine Porsche-Produktion in den USA. Die Volkswagen-Tochter stellt derzeit keine Fahrzeuge in den USA her und ist daher den Zöllen von US-Präsident Donald Trump auf in die USA importierte Waren stark ausgesetzt.

Mit einer Verlagerung der letzten Montageschritte in die USA könnte Porsche dem Bericht zufolge das Image „Made-in-Germany“ bewahren und gleichzeitig Trumps Wunsch nach mehr Fertigung vor Ort entgegenkommen. Der Porsche-Mutterkonzern Volkswagen betreibt mehrere Werke in den USA.

VW verhandelt direkt mit US-Handelsministerium 

Volkswagen verhandelte zuletzt mit dem US-Handelsministerium über die Beilegung des Zollstreits und bietet im Gegenzug weitere Investitionen in den USA an, wie Ende Mai berichtet wurde. „Ich war selbst in Washington und wir sind seitdem in regelmäßigem Austausch“, sagte Konzern-Chef Oliver Blume damals der „Süddeutschen Zeitung“. Primärer Ansprechpartner sei der US-Handelsminister, „aber letztlich gehen die Themen auch über den Tisch des US-Präsidenten“.

Blume betonte, er spreche dort für den VW-Konzern, aber er habe immer Lösungen im Blick, die generell angewendet werden könnten. Der Volkswagen-Chef machte deutlich, dass er im Gegenzug für eine Einigung im Zollstreit weitere Investitionen in den USA in die Waagschale werfe. „Der Volkswagen-Konzern will in den USA weiter investieren“, sagte Blume. Schon jetzt beschäftige VW in den USA über 20.000 Menschen direkt, über 55.000 Menschen indirekt, es würden Autos, Schulbusse und Lastwagen gebaut, zudem gebe es eine Partnerschaft mit dem US-Unternehmen Rivian. „Mit weiteren, massiven Investitionen würden wir darauf aufbauen. Das alles sollte bei den Entscheidungen eine Rolle spielen“, betonte der Manager. Es müsse das Prinzip gelten: Wer in einem Land investiert, sollte von besseren Rahmenbedingungen profitieren.