Es ist ein schwacher Trost, dass der Anstieg von Arbeitslosen in Kärnten österreichweit im Dezember am geringsten war. Er beträgt 0,7 Prozent, das sind 187 arbeitslose Personen mehr. Insgesamt hatten im Dezember in Kärnten 25.221 Männer und Frauen keine Arbeit. 2874 von ihnen schickte das Arbeitsmarktservice AMS zwar in eine Schulungsmaßnahme, konnte auch ihnen jedoch keine Stelle vermitteln, obwohl im Dezember 4112 Stellen offen und damit sofort verfügbar waren.
Parallel ging im Dezember in Kärnten die Zahl der unselbstständig Beschäftigten zurück: um 1000 Personen oder 0,6 Prozent auf 214.000 Personen. Daraus ergibt sich laut AMS-Chef Peter Wedenig eine Arbeitslosenquote von 9,5 Prozent.
Team Kärnten fordert „Masterplan“
Unter den Arbeitslosen sind 2144 Jugendliche unter 25 Jahren - um 6,3 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer fordert „aufgrund dieser bedenklichen Entwicklung einen Masterplan gegen Jugendarbeitslosigkeit, der an die Ausbildungsgarantie anknüpft und auf Qualifizierungsmaßnahmen setzt“.
Unter den Arbeitslosen sind auch fast 8000 ältere Personen über 50, auch wenn diese Zahl um knapp drei Prozent oder 230 Personen zurückgegangen ist. 2500 Personen sind in Kärnten langzeitarbeitslos, sie haben also mehr als ein Jahr lang keine Arbeit (gehabt). Ihre Zahl geht nur zögerlich zurück, zuletzt um 1, 7 Prozent.
Sieht man sich den Arbeitsmarkt in Kärnten nach Bezirken an, so zeigt sich, dass im Dezember die meisten Arbeitslosen in Klagenfurt (7207 Personen) und in Villach (5560 Personen) zu Hause waren, die wenigsten - 329 Personen - in Hermagor.
Mehr Jobs im Gesundheitsbereich
Während die Arbeitslosigkeit in der Metall- und Elektrobranche um zehn Prozent und generell in technischen Berufen um 16 Prozent zunahm, nahm sie am Bau um zwölf Prozent ab, in der Holzbranche sogar um 21 Prozent. Mehr Arbeitslose gibt es auch in den Büroberufen (plus neun Prozent) und im Gesundheitsbereich (plus drei Prozent), obwohl es in letzterer Branche gleichzeitig um 15 Prozent mehr offene Stellen gibt.
Im Jahresschnitt 2024 waren 17.620 Personen beim AMS Kärnten vorgemerkt. Das sind 700 Personen oder vier Prozent mehr als 2023.