Vor über 100 Jahren, 1917, standen dort, wo heute das Hotelresort Feuerberg über halb Kärnten wacht, einfache Almhütten. Forstunternehmer Emil Berger, der Urgroßvater von Erwin Berger, baute die legendären Bergerhütten. Ein Unfall riss ihn früh aus dem Leben. Zwei Frauen, Paula Berger, die erste Hüttenwirtin, und Emils Tochter Lisl Kaufmann, über 50 Jahre die „Gerlitzen Muata“, bewirtschafteten die Hütten weiter. Sie sorgten dafür, dass diese beliebte Erholungsziele wurden. Erwin Berger senior, der Vater des jetzigen Hotelbesitzers, zeichnete dann für Pioniertaten verantwortlich. So ersetzte eine Materialseilbahn beschwerliche Fußmärsche mit Maultieren, die Gerlitzen-Alpenstraße wird ihm zugerechnet. Aus den Bergerhütten wurde das Alpenhotel Berger.

1983 übernahm Erwin Berger 21-jährig das schwer verschuldete und abgewohnte Hotel von seinem Vater. Als Gründerbetrieb der Kinderhotels starteten Erwin und Isabella Berger rasch durch, die Dynamik zog Investoren an. Der bekannte Unternehmer Helmut „Pipsi“ Mayr baute 1994 das Hotel aus und errichtete das Almhüttendorf. Erwin Berger stieg aus der Hotelführung aus, ein Managementpartner führte das Hotel weiter, allerdings ohne Erfolg.

„Den Vater wohl für verrückt gehalten“

Erwin Berger arbeitete damals als selbstständiger Unternehmensberater, unter anderem bei Trigon in Klagenfurt. Gemeinsam mit seiner Gattin absolvierten sie eine Ausbildung in Logotherapie und Existenzanalyse, vier Kinder kamen in der Zeit zur Welt. Der Betrieb jedoch stand vor dem Konkurs. Erwin und Isabella Berger ahnten, dass sich Genugtuung erst einstellen wird, wenn man dafür, was einem wichtig ist, genug getan hat. 2006 tat sich die Chance auf, Hotel und Chalets zurückzukaufen. „Die Geburtsstunde des Feuerbergs“, erinnert sich Sohn Emanuel Berger. „Damals haben wohl die meisten in der Branche meinen Vater für verrückt gehalten.“

Erwin Berger mit Sohn Emanuel
Erwin Berger mit Sohn Emanuel © Holzfeind

Am 7. 7. 2007 folgt der Neustart mit einem völlig veränderten Konzept, ein „Höllenritt“, sagt Emanuel. Komplett kaputte Zimmer, drei Mitarbeiter waren damit beschäftigt, „mit Müh und Not das Essen aus der viel zu kleinen Küche herauszubringen.“ Seither wurde fast jedes Jahr investiert, in Summe mehr als 45 Millionen Euro, 160 Mitarbeiter sind heute beschäftigt. „Immer angetrieben vom Wunsch, alles noch besser und schöner zu machen“, sagt Emanuel Berger, der weiß: „Die Leistung meiner Mutter, die neben ihren vier Kindern die Wellness-Abteilung leitet, wurde immer massiv unterschätzt.“ Steter Begleiter Erwin Bergers war in all der Zeit die Kunst und vor allem die Musik. Er gründete das Festival „Klassik im Advent“, singt im Chor und schrieb zahlreiche Kärntnerlieder. Eines trägt den Titel: „Wia schean is de Nocht heint.“