Das Ballett der weißen Pferde in der Spanischen Hofreitschule in Wien ist ein Aushängeschild österreichischer Kultur. Kein österreichisches Tourismusprospekt erscheint ohne ein Bild der traumhaft schönen und eleganten Lipizzaner und ihrer Bereiter, die mit ihrer Reitkunst die Massen verzaubern. Doch nun wird Kritik geübt an der Institution, die eine lange Tradition vorweisen kann. Der Rechnungshof bemängelt in einem aktuellen Bericht die Unterbringung der Lipizzaner in der Stallburg in Wien. „Für die Prüferinnen und Prüfer war nicht ersichtlich, ob die in der Wiener Innenstadt untergebrachten Lipizzaner zumindest einmal täglich, entweder im Rahmen des Trainings oder in der Schrittmaschine, bewegt werden“, heißt es im Bericht. Ebenfalls kritisiert wird, dass „es aufgrund des wirtschaftlichen Drucks zu einer Einsatzfrequenz der Hengste kam“, die sich zulasten der Gesundheit der Pferde auswirkte. Auch gesundheitlich angeschlagene Pferde sollen bei den Vorführungen gezeigt worden sein.