Endlich haben wir uns erwischt, Sie sind ja viel beschäftigt.
Victoria Pavlas: (lacht) Ja, nur diesmal war ich nicht beruflich unterwegs, sondern kam gerade von der Fahrschule. Ich mache derzeit meinen Führerschein, mit 19 Jahren sollte man den schon besitzen.

Vor allem, wenn man so viel unterwegs ist wie Sie. Sie sind jetzt schon eine Weile als Model aktiv, war das immer schon ihr Traumjob oder gab es auch andere Berufswünsche?
Ich wollte schon als Kind Model werden, aber meine Eltern waren erst dagegen. Mein Vater ist selbst in der Modebranche und hatte Bedenken. Wie das bei einem Kind aber so ist, wenn ihm etwas verboten wird, habe ich mich noch mehr auf diesen Berufswunsch versteift und mich durchgesetzt. Zwischendurch wollte ich auch Journalistin werden, aber meine Eltern meinten, dass die Jobs in dem Feld so rar sind. (lacht)

Sie leben zwar in Wien und reisen viel, sind allerdings in Köflach aufgewachsen, welche Erinnerungen verbinden Sie mit ihrer Kindheit in der Weststeiermark?
Köflach ist der Heimatort meiner Mutter, meine Großmutter lebt dort. Ich war aber erst vier Jahre alt, als wir fortgezogen sind, deswegen hängen die meisten Erinnerungen am Haus meiner Oma, da verbringe ich auch jetzt immer noch viel Zeit.

Heißt das, Sie kommen noch regelmäßig in die Weststeiermark?
Ich bin eigentlich fast jedes zweite Wochenende hier, meine Familie ist mir wichtig. Allerdings ist die in der ganzen Steiermark verstreut, meine Schwester lebt in Hartberg und ich habe auch Verwandte in Deutschlandsberg. Da braucht man gutes Zeitmanagement, um alle zu besuchen. Da wird ein Besuch in der Steiermark schon mal zum richtigen Roadtrip.

Wo haben Sie jetzt Ihre Zelte aufgeschlagen?
Ich habe immer noch meine Wohnung in Wien, ich bin aber selten dort, weil ich für Jobs häufig ins Ausland muss. Ich will die Wohnung aber nicht aufgeben, weil es für mich ein Ort zum Entspannen ist. Wenn der Alltag stressig ist, braucht man einen Rückzugsort.

Welche Erfahrungen haben Sie während Germany’s Next Topmodel gemacht? Konnten Sie etwas Positives mitnehmen?
Die Sendung ist natürlich eine Plattform, mit der man seinen Bekanntheitsgrad steigert, allerdings wird man den Stempel des Models, das bei GNTM war, auch nicht mehr wirklich los. Wenn man eine extrovertierte Person wie ich ist, wird man schnell zur Zielscheibe, vor allem, weil viel in der Sendung heraus- oder zusammengeschnitten wird.

Würden Sie wieder mitmachen?
Ich denke ja, allerdings würde ich jetzt auf viele Interviewfragen anders reagieren.

Welcher Teil Ihrer Arbeit als Model macht Ihnen am meisten Spaß?
Ich muss sagen, wenn das Team, mit dem man arbeitet, passt, machen mir eigentlich alle Jobs sehr viel Spaß. Ich habe vor Kurzem einen TV-Spot gedreht, in dem ich nackt in einer Badewanne liegen musste. Das kann man nur machen, wenn das Rundherum stimmt, ich würde mich sonst unwohl fühlen.

Sie sind ständig von den neuesten Trends und Modeschöpfern umgeben. Wie würden Sie Ihren eigenen Stil beschreiben?
Das lustige ist, dass ich mich eigentlich nicht als klassisches Mädchen bezeichnen würde. Sneaker und sportliche Looks sind eher mein Ding, früher habe ich mich auch ein wenig als burschikos beschrieben, weil mir die lässige Mode besser gefallen hat. Ich liebe es, „Oversized“-Looks zu tragen. Mode ist für mich aber immer eine Art Selbstpräsentation.

Sie sind immer noch sehr heimatverbunden. Was ist für Sie „typisch steirisch“?
Ja, im Herzen werde ich immer eine Steirerin sein. Steirer sind allgemein die sympathischsten Menschen, immer gut drauf, in Wien erlebe ich das oft anders. Wenn ich jemandem erklären müsste, was die Steiermark auszeichnet, würde ich mit Kernöl anfangen. (lacht)