Vor mehr als 400 Jahren gab es die ersten dokumentierten Meldungen über Steinkohle-Funde im Bezirk Voitsberg, professionell abgebaut und genutzt wurde das „braune Gold“ dann aber so richtig ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. 200 Jahre später, im Jahr 1990, wurde der letzte Stollen im Bezirk Voitsberg geschlossen, im Herbst 2004 wurde der Tagbau Oberdorf eingestellt, damit ging die Ära des Kohlebergbaus in der Region zu Ende.

Ende des Bergbaus als Zäsur

Wie es einer Region, die über Generationen prächtig vom Bergbau lebte, nach dem Ende dieses wirtschaftlichen Booms geht, damit beschäftigen sich die Theaterschaffende Vera Hagemann und Musiker Jan Maihorn in ihrer Performance „Abschied von der Kohle oder Erinnerungen an unsere Zukunft“. Das Ende des Bergbaus war eine Zäsur, das Leben in der Zeit des Kohlebergbaus führte aber auch unweigerlich zu einem Aufblühen von künstlerischer Kreativität und Vielfalt. „Das Projekt befasst sich mit Gerhard Gundermann, einem Liedermacher, Kohlearbeiter und Baggerfahrer in Deutschland in der Zeit der Hochblüte, wie auch mit der Zeit nach dem Ende der Kohleförderung“, erläutert Hagemann, die von 2012 bis 2019 Leiterin der Sparte Theater/Tanz/Performance des Forum Stadtpark in Graz war und 2023/24 das Kunstraum-Stipendium des Landes Steiermark erhält.

Die Performance, ein Projekt von „Zweite Liga für Kunst und Kultur“, spielt in einer Werkstätte, in der ein prekär lebendes Künstlerduo durch die Herstellung von Souvenirs versucht, ein wenig „Extra-Kohle“ zu verdienen. Dabei handelt es sich um Gegenstände, die an die Region erinnern sollen: Kohlekraftwerke. In dem Stück geht es Umweltschutz, die zwischenmenschlichen Folgen der Industrialisierung, die Rolle der Kunst beim Stemmen von aktuellen Problemstellungen, Pioniergeist und Freundschaft.

Kartenreservierung

Im Juko Köflach in der Ludwig-Stampfer-Gasse 2 wird die Performance am Donnerstag, 21. März, um 19 Uhr aufgeführt. Weitere Infos gibt es online unter https://zweiteliga.weblog.mur.at, Karten können unter Tel. 0677-640 196 99 sowie per Mail unter zweiteliga@mur.at reserviert werden.