Weitere Details wurden nun nach dem verheerenden Unfall in der Nacht auf Samstag auf der A9 bei Lebring mit zwei Todesopfern bekannt. Zwei Ungarn, 27 und 30 Jahre alt, sind dabei hilflos im Fahrzeug verbrannt. Bisher konnte ihre Identität noch nicht zu 100 Prozent bestätigt werden – die Gerichtsmedizin muss diese aufgrund des Zustands der Leichen anhand von DNA-Abgleichen und des Zahnstatus abklären.
Mehrere Verkehrsteilnehmer waren am Samstag gegen 1.40 Uhr früh Zeugen des Horrorunfalls geworden. Nach ihren Aussagen und jenen des am Unfall beteiligten 38-jährigen Südsteirers ergibt sich folgendes Bild vom Hergang: Der 38-Jährige hatte sich nach einem Überholmanöver in Fahrtrichtung Süden wieder auf den ersten Fahrstreifen eingereiht. Zu diesem Zeitpunkt war er offenbar mit erlaubter Geschwindigkeit, also um die 130 km/h, unterwegs. Plötzlich tauchte vor ihm der ungarische Alfa Romeo (Baujahr 1999) auf. Dieser dürfte relativ langsam unterwegs gewesen sein – möglicherweise wollten die beiden Männer zur Raststation Gralla zufahren und hatten ihre Geschwindigkeit deshalb gedrosselt.
Lenker hatte mehr als 1,2 Promille
Es kam zu einem Auffahrunfall mit hohem Geschwindigkeitsunterschied. Als Folge ging der Tank des vorderen Fahrzeugs sofort in Flammen auf. Autofahrer versuchten noch, mit einem Feuerlöscher aus einem Lkw den Brand zu bekämpfen, waren aber chancenlos. Die beiden Ungarn verbrannten im Wrack.
Der 38-Jährige aus dem Bezirk Leibnitz überlebte mit leichten Verletzungen. Bei ihm wurde jedoch eine erhebliche Alkoholisierung festgestellt: Er hatte mehr als 1,2 Promille Alkohol im Blut. Wie weit das seine Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt und zum tragischen Verlauf des Unfalls beigetragen hat, müssen nun Sachverständige und das Gericht klären.
Fünffacher Vater verbrannte im Wrack
Laut ungarischen Medien stammen die beiden Opfer aus dem Komitat Baranya. Einer der Männer lebte demnach in Királyegyháza, der andere –Vater von fünf Kindern – in Tésenye. Zumindest einer der beiden Männer soll laut den Berichten für seine Familie ins Ausland gependelt sein. Ein lokaler ungarischer Fußballclub, bei dem einer der beiden Männer früher gespielt hatte, begann sein Spiel am Sonntag mit einer Trauerminute.
Polizei: Keine Steigerung von Alk-Unfällen
Es war nicht der einzige Unfall mit Alkoholbeteiligung an diesem Wochenende. In Irdning kam ein 20-Jähriger mit seinem Auto von der Straße ab und überschlug sich, er war schwer alkoholisiert. Laut Landespolizeidirektion ist der Anteil der alkoholisierten Unfalllenker zuletzt jedoch nicht signifikant gestiegen. Bei 7 bis 8 Prozent aller erhobenen Unfälle ist demnach Alkohol im Spiel.