Für Aufregung sorgt eine Party in einer Feldbacher Diskothek, die am 22. Juli stattfinden sollte. In einem Flyer, der am Wochenende in den sozialen Medien die Runde machte, forderten die Veranstalter junge Mädchen auf, leicht bekleidet zu erscheinen. Im Gegenzug würden sie ein hochprozentiges Getränk gratis bekommen. Zudem gebe es am Eingang ein grünes oder ein rotes Band für das Handgelenk – je nachdem, ob man "bumsbar" sei oder nicht. Die heftige Kritik kam prompt: Das sei "frauenfeindlich", so die Politik sowie die Antidiskriminierungsstelle Steiermark. Die Veranstalter rudern nun zurück, sie ändern das Veranstaltungskonzept.

Scharfe Kritik seitens der SPÖ

Für die Landtagsabgeordnete Cornelia Schweiner (SPÖ) war diese Art der Veranstaltungsankündigung offen frauenfeindlich: "Es ist mir unerklärlich, wie man auf so eine primitive Idee kommen kann, Frauen zu motivieren, mit Hotpants, bauchfrei oder Minirock zu kommen, sie mit Alkohol abfüllen zu wollen, sie damit quasi gefügig zu machen und sie als Sexobjekt darzustellen. Wir können nicht von einer Fest- und Feierkultur in unserer Region sprechen und dann solche Veranstaltungen stillschweigend hinnehmen."

Auch auf der Plattform Facebook machte sie ihrem Ärger Luft. Dort erhielt sie Zuspruch von Facebook-Usern: "Wie tief ist die Menschheit gesunken. Eine unfassbare Frechheit, mit so einer Kampagne unsere Jugend anzusprechen", schrieb etwa eine Userin.

Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz?

Doch nicht nur die Politik, auch die Antidiskriminierungsstelle des Landes Steiermark hat die Veranstaltung auf den Plan gerufen: Diese sieht in der Veranstaltung einen Verstoß gegen das Steiermärkische Jugendschutzgesetz: Die Diskothek "schafft mit der Veranstaltung 'Bumsbar' ein nicht jugendfreies Umfeld und wirbt explizit mit sexuellen Handlungen. Das junge weibliche Publikum wird sexualisiert, Bänder sollen Offenheit für sexuelle Handlungen signalisieren, Kondome werden am Eingang gratis verteilt, für freizügige Kleidung gibt es Freigetränke", sagt Geschäftsführerin Daniela Grabovac. Zudem werde geprüft, ob eine Anstandsverletzung nach Paragraf zwei des Landessicherheitsgesetzes vorliege.

Flyer geändert, Sexismus bleibt

Was Diskothekenbetreiber Andreas Neuhold zu den Vorwürfen sagt? "Nach der heftigen Kritik haben wir sofort den Flyer geändert und mit der Bezirkshauptmannschaft Rücksprache gehalten. Die Veranstaltung wird nicht mehr so stattfinden wie zuvor geplant", sagt Neuhold und ergänzt: "Wir führen die Disco sehr streng und genau. Während der gesamten Pandemiezeit haben wir zum Beispiel darauf geachtet, dass wir alle behördlichen Auflagen erfüllen, und auch beim Rauchergesetz stehen wir voll dahinter. Es tut uns sehr leid, wenn sich jemand durch den Flyer diskriminiert oder sexualisiert gefühlt hat."

Nach heftiger Kritik änderte Discobetreiber Andreas Neuhold nun das Veranstaltungskonzept
Nach heftiger Kritik änderte Discobetreiber Andreas Neuhold nun das Veranstaltungskonzept © Verena Gangl

Und was hat sich nun konkret geändert? "Der Teil, der junge Frauen auffordert, in Hotpants, bauchfrei und Minirock zu kommen, ist Geschichte. Es gibt dafür keine Freigetränke mehr", so Neuhold. Doch das soll noch nicht alles gewesen sein, es wird einen neuen Flyer mit weiteren Änderungen geben, verspricht er. Heißt konkret: Sobald in der Feldbacher Disco der Song "Bumbsbar" aus den Lautsprechern dröhnt, gibt es ebenfalls keine Freigetränke, wie es noch auf dem ersten Flyer angekündigt wurde. An der Ausgabe der grünen Bänder sowie an der Verteilung von Gratiskondomen hält der Veranstalter jedoch fest.