Rund 20 Tonnen Mineralwasser in Plastikflaschen auf Paletten stehen am Straßenrand auf der alten Gleichenberger Straße in Petersdorf bei Mühldorf (Gemeinde Feldbach). Und jeder, der will, kann sich dort bedienen. Karl Fink, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Mühldorf, hat einen entsprechenden Aufruf gestartet: "Die Leute sollen sich von dem Mineralwasser holen, solange es etwas gibt."

Handy-Navi schickte Lkw-Fahrer in die Irre

Grund ist keine Spendenaktion der Florianis, sondern das Missgeschick eines Lkw-Fahrers, wie Fink erzählt. Der Lenker war am Donnerstag am Nachmittag mit der Ladung aus Graz in Richtung Jennersdorf unterwegs.

Sein Handy-Navi leitete ihn aber heillos in die Irre. Er geriet auf die kleine Gemeindestraße in Petersdorf, schaffte mit Müh und Not noch eine Spitzkehre, aber schließlich blieb er auf einem geraden Stück der schmalen Straße über den Straßenrand hinaus stecken. Das Schwerfahrzeug sank ein, geriet in bedrohliche Schräglage und drohte umzukippen. Die Einsatzkräfte wurden um 14.20 Uhr alarmiert. Die Feuerwehren Mühldorf, Edersgraben und Raabau sicherten den Lkw ab. Ein Kran der Firma Felbermayr wurde angefordert.

20 Tonnen Plastik-Flaschen händisch abgeladen

"Weil es sich aber um einen Leichtanhänger gehandelt hat, konnte der Kran erst mit der Bergung beginnen, nachdem die Ladung entfernt war", berichtet Fink. 36 Feuerwehrleute begannen mit der händischen Entladung von rund 20 Tonnen Mineralwasser in Flaschen - auf insgesamt 25 Paletten. Erst dann konnte der Lkw geborgen werden. "Wir waren rund zehn Stunden im Einsatz", erzählt Fink. Erst dann konnte die Lkw-Bergung beginnen. Dafür mussten auch die Räder des Lkw freigegraben werden.

Fink hielt auch Kontakt mit dem Firmenchef in Tirol. Der sagte ihm, dass der Empfänger die Ladung nicht mehr annimmt und das Mineralwasser nun entsorgt werden müsse. Es sei aber in einwandfreiem Zustand. "Es wäre schade drum. Daher haben wir jetzt den Aufruf gestartet, dass sich die Leute das Mineralwasser holen können", so Fink.