Wie ein großer, bunter Donut aus Patchwork-Stoffflicken sieht dieses Stück Murauer Vergangenheit, ein Exponat im Murauer Handwerksmuseum, aus. "Bei uns hat man bis zum Zweiten Weltkrieg Sachen auf dem Kopf transportiert - nicht nur auf den Schultern oder mit Trageriemen", erklärt Kulturwissenschaftler Thomas Felfer. "Tragriedl" nennt sich dieser traditionelle Kopftragbehelf, der Druckstellen von schweren Lasten am Kopf vermeiden sollte. Warum er verschwunden ist, kann niemand erklären. "Es ist einer dieser blinden Flecken, ähnlich wie das Kopftuch. Meine Elterngeneration trug es, danach wurde es als fremd angesehen", meint Uli Vonbank-Schedler. Sie ist Kuratorin des Murauer Handwerksmuseums und hat gemeinsam mit Felfer die neue Ausstellung "Vom Bedarfsdecker zum Bedarfswecker: Geschichte des Handels in Murau" zusammengestellt, die am 5. Oktober eröffnet wird. Die meisten Exponate hierfür waren bereits im Museum vorhanden.