Johannes Freitag ist am Donnerstag im Grazer Dom zum Weihbischof geweiht worden. Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl war bei der Weihe Hauptzelebrant, der Salzburger Erzbischof Franz Lackner sowie Militärbischof Werner Freistetter waren Mitzelebranten. Höhepunkt der feierlichen Messe waren die Handauflegung durch alle anwesenden Bischöfe und das Weihegebet. Mehr als ein Dutzend Bischöfe und mehr als hundert Priester der Diözese Graz-Seckau und steirischer Ordensgemeinschaften wohnten der Feierlichkeit bei.
Symbolische Bedeutung
In der Feier wurden ebenso die bischöflichen Insignien übergeben: der Bischofsring durch Caritas-Direktorin Nora Tödtling-Musenbichler, begleitet von ihrem Mann Max Tödtling, der zugleich ein langjähriger Freund des Weihbischofs ist. Die Mitra, die Bischofsmütze, wurde durch Vikar Mathew Joseph als Vertreter der Heimatpfarre Lind-Maßweg sowie der Weltkirche übergeben. Den Bischofsstab überreichte der Osttiroler Manuel Egger-Budemair – der Bildhauer hatte alle drei Insignien gestaltet.
Den noch von Papst Franziskus ernannten Weihbischof erinnerte Bischof Krautwaschl in der Predigt an einen Auftrag des verstorbenen Kirchenoberhaupts: „Nach dem Wunsch von Papst Franziskus sollen wir als Kirche gemeinsam voranschreiten, zwar mit unterschiedlichen Verantwortungen im Volk Gottes, aber eben alle miteinander; auf der Suche nach dem Willen Gottes.“ Freitag wird künftig in der Diözese als „Bischofsvikar für Synodalität“ wirken. Seine Hauptaufgabe wird es sein, den Menschen das Evangelium zu verkünden: „Und das mitten in einer Welt, die – so scheint es – auseinanderstrebt, statt das gemeinsame Haus aller Menschen zu sein. Und das inmitten einer Kirche, die hin- und hergerissen wird zwischen dem, was es zu bewahren gilt und dem, was für die Kirche im selben Maß gilt, nämlich sich beständig auf die Menschen hin zu öffnen“, so Krautwaschl.
Prominenz aus Kirche und Politik
An der Feier nahmen unter anderem die Diözesanbischöfe Hermann Glettler, Josef Marketz, Ägidius Zsifkovics und Alois Schwarz, Administrator Josef Grünwidl (Wien), der emeritierte steirische Diözesanbischof Egon Kapellari, Linus Seong-hyo Lee, Bischof der Partnerdiözese Masan, der Diözesanbischof von Bozen-Brixen Ivo Muser, der evangelische Superintendent Wolfgang Rehner und Kurator Michael Axmann teil.
Die Landesspitze mit Mario Kunasek und Manuela Khom war ebenso bei Feier vertreten. Gekommen waren auch Landesrätin Claudia Holzer und Landesrat Willibald Ehrenhöfer und die Grazer Vizebürgermeisterin Judith Schwentner.
Gedenken an Papst Franziskus
Weihbischof Johannes Freitag bedankte sich am Ende des Gottesdienstes bei seiner Familie, Priestern und Bischöfen und verwies nochmals auf den verstorbenen Papst: „Es bewegt mich sehr, dass wir zehn Tage nach seinem Tod meine Bischofsweihe feiern.“ Er werde den Auftrag, den ihm Franziskus durch die Ernennung zum Weihbischof gegeben habe, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten erfüllen zu versuchen.
Das bischöfliche Wappen
Eine Hand, aus der Wasser fließt: Das Wappen von Weihbischof Johannes Freitag verweist gleich mehrfach auf sein Leben – auf seinen Namenspatron Johannes den Täufer, die heilige Barbara, Patronin der Bergleute (Freitag war Leiter des Seelsorgeraums „An der Eisenstraße“) und den heiligen Martin, einen Soldaten (er war bis zu seiner Ernennung auch Militärseelsorger). Auf dem Schriftband steht ein Bibelzitat: „Die Freude am Herrn ist Kraft“.