500 Gramm: Das ist die magische Grenze, die in Österreich entscheidet, welche Rechte eine Mutter nach einer Fehlgeburt hat. „Besser gesagt, ob sie überhaupt Rechte hat. Bei einem frühen Verlust interessiert es gefühlt keinen. Es muss sich viel ändern“, erzählt Julia Luschin. Die 28-jährige Spielbergerin weiß aus leidvoller Erfahrung, dass der Verlust von ungeborenen Kindern ein Tabu ist und Hilfsangebote noch immer zu wenig und zu unbekannt sind – und das, obwohl Schätzungen zufolge bis zu jede dritte Schwangerschaft mit einer Fehlgeburt endet. Julia Luschin selbst hat drei ihrer vier Kinder im Mutterleib verloren. Nach einer langen Phase der Trauer hat sie das Thema Tot- und Fehlgeburten zu ihrer Lebensaufgabe gemacht. Als Mentaltrainerin, Sternendoula und Fehlgeburtsbegleiterin steht sie Frauen quer durch die Steiermark bei.