Im Herbst des Vorjahres wurde man in Pöls-Oberkurzheim darüber informiert, dass der Billa in der Gemeinde geschlossen werden soll. Daraufhin startete die Marktgemeinde wie berichtet eine Petition für den Erhalt der Filiale. Knapp 900 Menschen haben laut Gernot Esser unterschrieben – wohl ohne Erfolg, wie der Bürgermeister fürchtet.

Man will allerdings nichts unversucht lassen und hat deswegen um ein Gespräch mit Verantwortlichen des Unternehmens gebeten. Dieses soll in der kommenden Woche auch stattfinden. Esser weiß, dass dies nichts an der bevorstehenden Schließung ändern wird. Jedoch soll erörtert werden, ob nicht ein alternativer Standort in der Gemeinde infrage kommen könnte.

Schließung am 17. Februar

Auch in diesem Punkt winkt man vonseiten der Rewe-Group, zu der Billa gehört, ab: „Aktuell gibt es keine Überlegungen, sich an einem anderen Standort in der Gemeinde niederzulassen.“ Die Schließung erfolge am 17. Februar „nach eingehender Prüfung aller Optionen“. Außerdem: „Dieser Schritt fiel uns nicht leicht, jedoch kann die Filiale aus wirtschaftlichen Gründen nicht weiter betrieben werden.“ Den elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Marktes sei eine Weiterbeschäftigung an einem anderen Standort angeboten worden.

Eines ist für Esser klar: Es braucht einen weiteren Nahversorger im Ort. Mit der Schließung von Billa wird es nur noch einen Supermarkt (Spar) geben. Dieser liegt an der Bundesstraße und nicht im Zentrum.

Empörte Bewohnerinnen und Bewohner

Vor allem viele Pensionisten, die in der Nähe des Billa-Marktes leben, wird die Schließung treffen. Die Empörung in der Gemeinde war jedenfalls groß, nachdem das Vorhaben des Lebensmittelunternehmens bekannt geworden war. Das spiegelte sich nicht nur in der Unterschriftenaktion mit 900 Unterschriften bei knapp 3000 Einwohnern wider. Auch in den sozialen Medien gab es Reaktionen: „Dieses Geschäft ist fast so etwas wie lebenswichtig für eine große Anzahl der Pölserinnen und Pölser im Ort“, heißt es dort etwa. Oder: „Ich finde, das ist echt ein Wahnsinn. Wenn ich mir denke, wie viele ältere Menschen in Pöls leben und kein Auto zur Verfügung haben. Die Angehörigen wohnen auch nicht im Ort. Da frage ich mich wirklich, was die dann machen?“