Über 100 Jahre trotzte die Neubergerhütte auf der Hinteralm jedem Wind und Wetter. Und dank des unermüdlichen Einsatzes der Naturfreunde aus Neuberg an der Mürz, die die Almhütte 1965 übernahmen und immer wieder in Eigenregie renovierten, erfreute sie sich seit jeher auch weit über die steirischen Landesgrenzen an großer Beliebtheit. Doch kurz vor Ostern und ihrer ersten Buchung für diese Saison kam die Hiobsbotschaft: Die traditionsreiche Hütte fiel einem verheerenden Brand zum Opfer, wobei sie und die benachbarte Adambauer-Hütte vollständig zerstört wurden.
Trotz des Einsatzes von rund 200 Feuerwehrleuten, die von Mariazell bis Krieglach anrückten, konnte die Neubergerhütte nicht mehr gerettet werden und brannte vollständig nieder. Ein elektronischer Defekt im Technikraum soll zu den Flammen geführt haben. Für Hüttenwart Albert Felser, der die Hütte vor dem Brand schon für die ersten Gäste in diesem Jahr herrichtete, war der Brand „ein trauriger Wahnsinn“: „Es ist sehr viel Zeit und Energie in sie geflossen.“
Diese wird es auch für den angestrebten Wiederaufbau brauchen, den die Naturfreunde Steiermark nun bestätigt haben. „Die Neubergerhütte war für viele ein Ort der Begegnung, der Gemeinschaft und des Naturerlebens. Es schmerzt uns sehr, diesen besonderen Platz verloren zu haben. Umso entschlossener sind wir, ihn wiederaufzubauen“, erklärt Jürgen Dumpelnik, Landesvorsitzender der Naturfreunde Steiermark.
Erste Vergleiche mit Hütten in ähnlicher Lage zeigten, dass die Kosten für einen Ersatzbau zwischen 750.000 und 1.000.000 Euro liegen könnten. Teile dieser Summe sollen durch Versicherungsleistungen, eventuelle Förderungen sowie Eigenmittel der Naturfreunde Steiermark gedeckt werden. Den verbleibenden Betrag möchte man über Spenden im Rahmen der nun gestarteten Crowdfunding-Kampagne aufbringen.
„Bereits am Tag des Brandes haben uns zahlreiche Menschen kontaktiert und gefragt, wie und wo sie spenden können. Diese enorme Welle an Solidarität hat uns tief bewegt. Und sie war für uns der Auslöser, eine Crowdfunding-Kampagne zu starten. Jeder Beitrag, so klein er auch sein mag, hilft uns, dieses Herzensprojekt zu verwirklichen“, so Dumpelnik.
Nachdem sich Versicherungsvertreter kommende Woche noch mal ein Bild von der Brandruine gemacht haben, muss in einem ersten Schritt diese schnell abgesichert bzw. beseitigt werden. „Bis zum Almauftrieb im Mai sollten wir das erledigt haben“, erklärt Felser.