Erst am Freitag wurde ein Fall bekannt, bei dem ein 61-jähriger Grazer im Verdacht steht, über mehrere Jahre hinweg rund 300.000 Euro an Sozialleistungen im Bereich der Behinderten- beziehungsweise Pflegehilfe unrechtmäßig bezogen zu haben.
Mehr als 50 verschiedene Vorgehensweisen deckten Kriminalisten seit dem Bestehen der bundesweit agierenden Task Force „SOLBE“ bereits auf, die sich mit dem Thema Sozialleistungsbetrug befasst.
Dass diese besondere Deliktsform des Betrugs unterschiedliche Ausprägungen hat, zeigt auch ein aktueller Fall aus dem Bezirk Leoben.
Über mehrere Jahre hinweg
Dort steht ein 59-Jähriger aus dem Bezirk Leoben im Verdacht, Behörden über seinen tatsächlichen Wohnsitz getäuscht zu haben – und zwar viele Jahre lang. So dürfte der Mann seit November 2019 unrechtmäßig Zahlungen des Landes Steiermark in Form einer monatlichen Wohnunterstützung erhalten haben.
Dabei handelt es sich um eine Sozialleistung, mit der vor allem Familien und Einzelpersonen mit niedrigen Einkommen bestmöglich finanziell unterstützt werden sollen.
Ermittlungen nach einem anonymen Hinweis erhärteten jedoch den Verdacht, dass der 59-Jährige die besagte Wohnung nicht als „Mittelpunkt der Lebensbeziehungen“, sprich als Hauptwohnsitz, bewohnt.
Lebensmittelpunkt offenbar woanders
Stattdessen soll er den Lebensmittelpunkt bei seiner angeblichen Ex-Lebensgefährtin gehabt haben. Insgesamt dürfte es um eine Summe von mehr als 8000 Euro gehen.
Der 59-Jährige zeigt sich nicht geständig. Er wird wegen des strafrechtlichen Verdachts des schweren Betrugs an die Staatsanwaltschaft Leoben angezeigt.