Was lange währt, wird endlich gut. Oder: Vorfreude ist die schönste Freude. Oder: Der Geduldige hat allen Reichtum der Welt. Wie man es auch dreht und wendet – die coronabedingte Verschiebung der Preisverleihung für die von den Lesern der Kleinen Zeitung gewählten "Köpfe des Jahres 2021" konnte die Begeisterung an der Veranstaltung nicht mindern. Insgesamt 35 Nominierte in sieben Kategorien standen zur Wahl. Viele von ihnen haben sich im Skyroom des Styria Media Centers eingefunden, um über den Dächern von Graz den Ehrungen beizuwohnen und auch der Videobotschaft eines ganz besonderen Süd-West-Steirers zu lauschen.

Tennis-Star Thomas Muster erhielt im Rahmen der Gala den Ehrenpreis für sein Lebenswerk. Sein Terminkalender ließ eine persönliche Teilnahme in Graz zwar nicht zu. In einer Videobotschaft zeigte sich der Sportler, der in seinem Leben schon viele Trophäen in Händen halten konnte, zurückhaltend, aber erfreut: "Ich habe darüber nachgedacht, ob der Preis für ein Lebenswerk eine Alterserscheinung oder doch auf den Erfolg zurückzuführen ist. Ich glaube, es ist ein bisserl von beidem." Groß feiern lassen will er sich nicht: "Über das, was damals war, will ich nicht mehr reden. Heute gehe ich lieber eisschießen und diskutiere im Gasthaus mit den Leuten."

Ein Gefühl wie Heimkommen

Die Freude war bei allen Gästen spürbar. Filmproduzent Chris Dohr, nominiert in der Kategorie Kultur: "Ich lebe ja mittlerweile in Wien. Aber hierherzukommen, das fühlte sich heute Abend wirklich wie Heimkommen an." Lorenz Brunner und Lorenz Hofer von der Band "Endlich Montag", nominiert in der Kategorie Entertainment, gingen sogar noch einen Schritt weiter. Sie haben einen Narren an der Dachterrasse des Styria Media Centers gefressen. "Das wäre ja ideal für unser nächstes Musikvideo", meint Brunner.

Auch Harmonika-Wettbewerb-Sieger Simon Gspurning aus Edelschrott beeindruckte der Blick über Graz. Auf Dauer sei ihm die Natur seiner Heimatgemeinde aber dennoch lieber, meint der Jungmusiker schmunzelnd, der im Herbst mit seiner Ausbildung in Raumberg beginnen wird. Dort, so erzählt er bei der Gala, kennt man ihn übrigens dank der Kleinen Zeitung schon. "Beim Tag der offenen Tür bin ich auf den Bericht angesprochen worden", so der 14-Jährige. Die Nominierung bei den Köpfen war eine erfreuliche Draufgabe.

Positive Geschichten machen Mut

Der Einladung zur Gala sind aber nicht nur die Nominierten und ihre Begleiter gefolgt. Auch VP-Bundesrat Ernest Schwindsackl ließ es sich nicht nehmen, die Grußworte von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer zu überbringen. Josef Waltl, Bürgermeister der Marktgemeinde Wies meinte: "So eine tolle Veranstaltung, warum habe ich mir das die letzten Jahre entgehen lassen?"

Und wie könnte man den Abend besser zusammenfassen, als mit den Worten der Kleine-Zeitung-Geschäftsführer Thomas Spann und Hubert Patterer: "Die Köpfe-Gala ist unglaublich inspirierend. Die positiven Geschichten machen Mut und jeder, der da war, geht wohl anders aus der Veranstaltung hinaus, als er hereingekommen ist."