Neulich, vor einem Grazer Baumarkt. Gewöhnlich flitze ich dort hinein, um ruckzuck ein paar Schrauben, Blumenerde oder einen Pinsel zu erstehen. Kein Ort für intellektuelle Auseinandersetzungen ist das Heimwerkerparadies. Torx oder Kreuzschlitz ist hier maximal die Frage.

Vor dem Geschäft steh ich mir diesmal die Füße in den Bauch. Ein paar große Bretter müssen mit, für den Fahrradkorb zu groß, für die Bim dann doch ein wenig zu schwer. Das Taxi ist unterwegs, die Nachrichten am Handy gecheckt, die Gedankenmaschine hat Zeit zu rattern.

Unwirklich groß

Der Blick schweift über den Parkplatz. Unwirklich groß, nicht irgendwo in der Pampa, sondern mitten in der Stadt, mehrstöckige Wohnschachteln drumherum. Ob sich die verschwenderisch zur Verfügung stehenden Parkplätze jemals füllen? Vielleicht, wenn an Samstagen beim ersten Frühlingssonnenstrahl alles hierher strömt, um sich mit Pflanzen, Dünger, Blumentöpfen und einem neuen Rasenmäher einzudecken?

Garten...Kindergarten... und schon haben die Gedanken eine unvermutete Abzweigung genommen. Zum Kindergarten ein paar Straßen weiter, den ich neulich für eine Geschichte besucht habe. Ein gemütliches, verwinkeltes Haus in einem Innenstadtbezirk, gefragt bei Eltern, nicht nur im Viertel. Der Garten? Im Vergleich zum Parkplatz vor dem Baumarkt handtuchgroß. Laufen, herumtollen, sich austoben? Sicher nicht in diesem Garten.

Schon seltsam, unsere Prioritäten.

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