Die Pläne gab es schon länger, jetzt wurde es aber konkret: Der „Verein der Bosniaken Steiermark“ hat bei der Baubehörde Pläne für eine große Moschee in der Gmeinstraße in Graz-Puntigam eingereicht. Der Verein hat dort schon lange seinen Sitz, ist über die Jahre auf rund 1000 Mitglieder gewachsen und jetzt wolle man sich vergrößern, wie es heißt. Es wäre die zweite Moschee in der Steiermark, die ein Minarett besitzt. Die erste ist ja jene des „Islamischen Kulturzentrums“ in der Laubgasse, knapp zwei Kilometer weiter nördlich.
Seitens der FPÖ kommt dazu ein „Nein zum Halbmond über Puntigam“. Gemeinderat Günter Wagner spricht sich per Aussendung eindeutig gegen eine Moschee aus. Er argumentiert das mit Verkehrsproblemen, die es schon jetzt durch die rege Veranstaltungstätigkeit in der bestehenden Anlage gäbe. „Wird dort eine neue, große Moschee errichtet, dürften sich die Probleme mit der Parksituation in dieser Gegend weiter verschärfen“, so Wagner.
Pläne für eine neue Moschee samt Minarett sorgen für Aufsehen
Parteikollege Dominik Hausjell formuliert es so: Es brauche keine falsch verstandene Vielfalt, sondern „endlich wieder Maß und Ziel – auch beim Bau von Gebetshäusern.“
Im Büro des zuständigen Stadtrates Manfred Eber (KPÖ) bestätigt man das Bauansuchen und kennt auch die Verkehrsfrage. Rechtlich sei die Frage, ob das Projekt als Religionsstätte oder als Veranstaltungszentrum gewertet wird – so würden etwa bei Kirchen auch keine Parkplätze vorgeschrieben. So oder so „darf es jedenfalls nicht zu einer groben Verschlechterung der Verkehrssituation kommen“, heißt es.
Die Parkplatzfrage kennt man auch beim Verein selbst. Gegenüber der Kronen Zeitung spricht man davon, diese „im Idealfall mit einer Tiefgarage“ lösen zu wollen. Der Gebetsraum selbst sei auf 600 Personen ausgelegt, 2030 wolle man eröffnen. Die Finanzierung würde ausschließlich über die Gemeindemitglieder erfolgen, eine Summe ist derzeit noch nicht bekannt.