Eine Routine-Kontrolle eines Tram-Passagiers endete Donnerstagabend in Graz mit einer körperlichen Auseinandersetzung. Als der Kontrolleur die Straßenbahn mit dem 20-jährigen, mutmaßlichen Schwarzfahrer an der Station Jauerburggasse (Linie 4) verließ, wurde der Kontrollierte gewalttätig.
Denn der 20-Jährige schlug mehrmals auf den Kopf des 28-jährigen Kontrolleurs ein. Dabei wurde ein Fahrscheinkontrolleur vom Alkoholisierten leicht verletzt. Der Mann wurde nach der Erstversorgung ins LKH Graz eingeliefert und ambulant versorgt.
Der rabiate Fahrgast ergriff die Flucht, konnte jedoch von der Polizei wenig später festgenommen werden. Der 20-Jährige soll am Freitag in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert werden.
3500 Kontrollen täglich
Täglich kontrollieren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Grazer Parkraum- und Sicherheitsservice im Auftrag der Holding Graz rund 3500 Fahrgäste in Bussen und Straßenbahnen. Öffi-Fahrten ohne Ticket können teuer werden: Wer ohne gültigen Fahrschein erwischt wird, muss sofort 105 Euro berappen.
Bei unter 18-Jährigen macht die Strafe 53 Euro aus. Sollte man das Ticket nur vergessen haben, kann dieses innerhalb von drei Tagen nachgereicht werden und die Strafe erlischt. Das gilt jedoch nur für Zeitkarten mit einem Foto des Inhabers.
Die Kontrollen laufen in Graz über das Parkraumservice, 40 Mitarbeiter sind dafür abgestellt. Von allen Tickets werden zwischen 2,5 und drei Prozent beanstandet (Schwarzfahrer bzw. Vergessliche). Der Ton wird rüde: „Verbale Attacken finden häufig statt“, so ein Sprecher. Körperliche Übergriffe wären zum Glück selten.
Um solchen vorzugreifen werde stetig am Konfliktmanagement gearbeitet. Das heißt, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter speziell im Umgang mit Fahrgästen geschult werden. Dazu gehöre heikle Situationen zu deeskalieren. Die Schulungen finden in Zusammenarbeit mit der Polizei statt, sagt ein Sprecher.