Noch muss man sich knapp zwei Monate gedulden, aber von 11. bis 13. April ist es so weit: Das Styrian Sounds Festival, das Festival der steirischen Popkultur, feiert seinen zehnten Geburtstag. Nun hat Didi Tschmelak die ersten Namen bekannt gegeben – so wird es Release-Shows von Bands wie Grand Hotel Schilling, Rote Augen, Coinflip Cutie, Modest Oda, Anna Absolut und vielen anderen geben und die Kultband The Incredible Staggers feiert das zwanzigjährige Jubiläum ihrer ikonischen Debutsingle „Wild Teeens“ mit einem Best-of-Konzert samt neuen Songs. Als „nationaler Hotspot“ tritt Avec auf, die Eröffnung bestreitet das Grazer Brass Kollektiv Buena Banda mit einer „Festival Fanfare“ zum zehnjährigen Bestehen.

Nicht fehlen darf beim Styrian Sounds auch Saló, „der aktuelle Szeneheld mit ausverkauften Shows von Wien bis Berlin, eine (süd-) steirische Naturgewalt und live quasi unbesiegbar“, wie Tschmelak beschreibt. Er ist übrigens auch im Rennen um den FM4 Award 2024 beim wichtigsten österreichischen Musikpreis Amadeus. Ebenfalls auf der Longlist ist Resi Reiner. Für die beiden (und für 18 weitere Acts) konnte bis 15. Februar unter diesem Link abgestimmt werden. Am 5. März gibt FM4 bekannt, wer es davon auf die Shortlist geschafft hat.

Saló
Saló © Vanessa Kügerl

Der Kleine Tod: „Sand“

Auch abseits davon gibt es einige spannende Neuerscheinungen – darunter auch ein hoch interessantes Debüt: Der Kleine Tod heißt das Musikprojekt von Berit Gilma, in Graz und Los Angeles lebende Künstlerin, Kuratorin und Art Directorin, die jetzt auch noch singt, und FM4-Journalist und Musiker Christian Fuchs. Sie haben die Single „Sand“ von Nancy Sinatra und Lee Hazlewood neu aufgenommen, die 1967 über die flüchtige Affäre zwischen einer jungen Frau und einem älteren Mann sangen. Der Song hatte in „FM4 Im Sumpf“ Premiere und schaffte es sogar in eine der offiziellen Spotify-Playlists – eine Besonderheit ist aber auch das Video, das Marlon Fink und Claus Prinz an einem ganz speziellen Ort aufnahmen, nämlich der Seerosengärtnerei von Gilmas Mutter in St. Peter und einem nahegelegenen, verwunschenen Teich. Beim Debütsong soll es übrigens nicht bleiben, weiteres Material ist in Arbeit.

Son of the Velvet Rat: „Rosary“

Georg Altziebler und Heike Binder alias Son of the Velvet Rat haben im Jänner mit „Rosary“ eine neue Single veröffentlicht – und das mit prominenten musikalischen Gästen: Die texanische Folk-Sängerin Jolie Holland ist an Stimme und Geige zu hören, Indie-Avantgarde-Gitarrist Marc Ribot spielt die E-Gitarre. Sehr sehenswert ist das in Schwarz-weiß gehaltene Video von Gordon Clark.

Facelift: „You gonna find me“

Für die neuen Songs der Grazer Indie-Kultband Facelift hat Clemens Berger nicht nur mit neuen Sängerinnen, wie Schauspielhaus-Ensemblemitglied Sapho Meyer, zusammengearbeitet, es gibt auch ein Wiederhören mit Andrea Orso, in den frühen 2000ern eine der ersten Frauen in der österreichischen Musikszene. „You gonna find me“ ist ein Track über falsche Freundschaften, verpasste Gelegenheiten, Ablehnung und Spott geworden – und er klingt auch ein wenig wie damals.

Facelift: Andrea Orso ist wieder mit Clemens Berger für einen Song vereint
Facelift: Andrea Orso ist wieder mit Clemens Berger für einen Song vereint © Peter Kratzer

Oxyjane: „Addicted“

Die Grazer Grunge-Pop-Band Oxyjane meldet sich heuer mit einem zweiten Album zurück, daraus gibts vorab schon den Song „Addicted“ zu hören. Es geht um die „innere Unruhe, die entsteht, wenn man im Alltag gefangen ist, während Emotionsnebel und Sucht einen umhüllen“.

Interstellar Bungalow: „Do I wanna take care of my heart just once?“

Und auch Selina Galkas andere Band, Interstellar Bungalow, hat neues Material. Am 23. Februar kommt mit „Helix“ das erste Album der Grazer „Indierock-Slacker“, vorab ist die Lofi-Popsingle „Do I wanna take care of my heart just once?“ bei Wilhelm Show Me The Major Label erschienen. Live kann man die Band am 28. Februar in der Postgarage erleben.

Playlist: Neue Releases aus der Grazer Szene

Viele weitere frische Songs aus Graz gibt es in unserer Playlist zu hören: