Es wird schon fleißig gearbeitet in Altaussee - nachdem Kritiker gegen die neue Gondelbahn von Hannes Androsch vor Gericht gezogen waren, sind jetzt die Bagger aufgefahren. Kommenden Dienstag wird zum Spatenstich geladen.

Im Vorfeld bleiben die bisherigen Positionen aufrecht: Bis zuletzt, nämlich auch noch im Zuge der Bauverhandlung an Ort und Stelle, sei durch Einwände versucht worden, das Projekt zu bekämpfen, sagt Altaussees Bürgermeister Gerald Loitzl.

Bis zum Bundesverwaltungsgericht

Zuvor waren Kritiker bis zum Bundesverwaltungsgericht gegangen, ob für das Vorhaben nicht doch eine Umweltverträglichkeitsprüfung gemacht werden müsse. Nein, befand der Richter

"Drei Jahre umsonst, die nichts gebracht haben als Verzögerung", heißt es vielerorts in Altaussee. Loitzl: "Gott sei Dank sind die Verhinderer gescheitert und Gott sei Dank ist den Loser Bergbahnen und jenen, die das finanzieren, nicht das Geld ausgegangen."

Während des Instanzenzuges wurde nämlich vieles teurer: Statt der ursprünglich 25 Millionen Euro müssen jetzt fünf Millionen zusätzlich auf die Beine gestellt werden. "Aus der Bevölkerung hört man, wie froh viele sind, dass jetzt endlich gebaut werden kann", so Loitzl.

Unverändert kritisch

Martin Dämon, Chef der Bürgerliste Dialog, bleibt unverändert kritisch gegenüber dem Projekt. Man könne, wenn alles rechtskräftig sei, mit dem Bau beginnen. Dennoch: "Die Auswirkungen des Vorhabens werden Altaussee nachhaltig prägen, die Zukunft wird dann zeigen, ob unsere Befürchtungen eintreffen."

Die Verzögerung hat aus Sicht des Dialogs etwas Gutes: Erst vor wenigen Wochen stimmte das EU-Parlament für das so genannte Renaturierungsgesetz. Verhandlungen mit den Ländern stehen zwar noch aus, die Bürgerliste ist aber überzeugt: "Nicht zuletzt aufgrund des neuen EU-Umweltgesetzes ist völlig klar: Eine Straße durch ein Hochmoor wird es niemals geben. Dieses Zeitfenster hat sich endgültig geschlossen."

Gemeint ist damit die "Franzbergstraße", eine neue Zufahrt zur Loser-Arena. Man befürchtet, dass diese Verbindung, direkt von der B 145 aus, ein Folgeprojekt der Gondelbahn werden könnte.

Start im Spätherbst 2024

Wenn alles klappt, schweben die neuen Kabinen bereits im Spätherbst 2024 über das Tal. Dann werden die Karten für alle Gäste am Loser neu gemischt.  Während die Gondel in Betrieb ist, wird die Panoramastraße für den Individualverkehr nämlich gesperrt. Rund 30.000 Fahrten sollen so eingespart werden.

Noch gibt es keine fixen Preise, aber dass Gondelfahrten, die pro Person bezahlt werden müssen, teurer sind als die aktuell 20 Euro Maut für einen vollbesetzten Pkw, liegt auf der Hand.

Kombinierte Karten

Bei den Loser-Bergbahnen erklärt Geschäftsführer Rudolf Huber: "Wir werden günstige Pakete für Einheimische schnüren." Das gilt insbesondere in Kombination mit der Mautstraße, denn außerhalb der Betriebszeiten der Gondelbahn bleibt sie befahrbar. Im Wesentlichen ist sie tagsüber für Radfahrer, Wanderer und auch vierrädrige "Mountain-Gokarts" reserviert.

Verbessern will man auch den öffentlichen Verkehr: Nur zweimal täglich wird die Loser-Arena derzeit von einem Bus angefahren. In Zukunft soll das möglichst stündlich erfolgen. "Damit Personen, die mit dem Zug ins Ausseerland reisen, die Möglichkeit haben, auf den Berg zu kommen."