Seit 2013 steht das alte Bad Ausseer Spital leer – und kostete die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (Kages) Geld. Rund 120.000 Euro mussten für die „Erhaltung“ aufgewendet werden. Jetzt ist aber Bewegung in die Sache gekommen: Eine Ausseer Interessentengruppe, bei der auch Graf Franz Meran eine wichtige Rolle spielen dürfte, scheint sich erfolgreich um das Gebäude bemüht zu haben. Wobei es zuletzt auch andere Interessenten gegeben haben soll. Der Kaufvertrag ist noch nicht unterzeichnet – ein Eigentümerwechsel ist aber so gut wie fix.

Beim politisch zuständigen Landesrat Christopher Drexler herrscht jedenfalls schon einmal Jubelstimmung. „Wir sind total glücklich, dass es hier eine Lösung gibt. Das alte Spital ist viel zu lange leergestanden“, lässt Drexler über seine Pressesprecherin ausrichten. Das in mehreren Bauabschnitten errichtete Spital dürfte in weiterer Folge zu Wohnungen umgebaut werden. Erste Untersuchungen und Studien wurden bereits gemacht. Ein Teilabbruch scheint unumgänglich, das gesamte Gebäude müsste aber unter Umständen gar nicht abgetragen werden.

Tunnel-Lösung

Abgesehen von den beengten Platzverhältnissen zwischen Traun und Landesstraße wird diese „Wohnungslösung“ in Bad Aussee noch aus ganz anderen Gründen mit Argusaugen verfolgt. Im Bereich des alten Spitals sollte – wenn es tatsächlich einmal so weit kommt – das Portal eines Verkehrstunnels liegen. „Der zur Entlastung des Zentrums vorgesehene Tunnel ist eine Vision, die man nicht aus den Augen verlieren sollte. Es wäre ungünstig, wenn hier jetzt Wohnungen entstünden und man nachher keinen Platz mehr für das Tunnelportal hat“, erklärt Bad Aussees Bürgermeister Franz Frosch. Er habe mit Experten der Verkehrsabteilung des Landes deshalb bereits eine Begehung gehabt. „Das Wohnbauprojekt kann so realisiert werden, dass der Tunnel auch noch Platz hat.“