Das Aufsteirern lockt Besucher aus nah und fern an: „Wir kommen aus Osttirol. Hier sind wir, weil ein Kumpel in Graz ist. Aber eigentlich, weil wir die Besten sind“, schmunzelte einer von der Nikolsdorfer Sunseitn Musig. Samstag noch Zuhörer im Landhaushof, wechseln sie am Sonntag die Seiten – und werden beim Aufsteirern zeigen, was klassische Tanzmusi zu bieten hat. Es war eine flotte Aufwärmrunde am Samstag in der Innenstadt. Dicht gedrängt ging es am Hauptplatz zu, abseits herrschte gemütlicheres Treiben.

Gestartet hat der Samstag mit dem traditionellen Oberlandler Kirtag im Grazer Landhaushof. Zahlreiche Musikgruppen, unter anderen die Trachtenmusikkapelle Wießenbach/Enns und die Musikkapelle Kalsdorf, sorgen hier für die musikalische Unterhaltung.

Der Festeinzug der Oberlandler:"Wir freuen uns auf den Kirtag nach der Coronazeit. Bei diesem herrlichen Wetter macht es gleich noch mehr Spaß", sagt Klaus Weikhard, Obmann der Oberlandler, am Vormittag.

LH Christopher Drexler (l.) mit Klaus Weikhard
LH Christopher Drexler (l.) mit Klaus Weikhard © Kanizaj Marija-M.

Die Oberlandler präsentieren beim Aufsteirern auch ihre Hilfsprojekte für Steirerinnen und Steirer in Not. "Wir hoffen, dass viele Menschen hungrig und durstig sind. Unsere Einnahmen gehen an steirische Familien", sagt Weikhard. Auch Landeshauptmann Christopher Drexler kam und übernahm für eine Stunde den Bierausschank für den guten Zweck. Drexler: "So wie das Aufsteirern seit mehr als 20 Jahren zur Steiermark gehört, gehört der Oberlandler-Kirtag mittlerweile zum Aufsteirern. Für die gesellschaftlich so wertvolle Arbeit der Oberlandler möchte ich mich herzlich bedanken!"

Die ersten Eindrücke vom größten Volkskulturfest des Landes:

Kurz nach 12 Uhr spielte die Stadtmusikkapelle Feldbach am Grazer Hauptplatz auf. Dieser war zu Mittag auch schon gut gefüllt: Zahlreiche Gäste sind in steirischer Tracht unterwegs - auch Besucherinnen und Besucher aus anderen Bundesländern, aus Deutschland und den Niederlanden sind angereist.

Was am Programm steht

Gefeiert und getanzt werden konnte am Samstag an insgesamt neun Orten in der Grazer Innenstadt. Dabei lag der Fokus, wie im vergangenen Jahr, auf den Grazer Innenhöfen und Plätzen. Am Hauptplatz stellten neben heimischen Musikkapellen und Tanzgruppen auch Tänzerinnen und Tänzer aus dem Ausland ihr Können unter Beweis. Wer sich für das steirische Handwerk rund um Dirndl, Lederhosen und handgefertigte Hüte interessiert, wurde in der Schmiedgasse fündig.

Steirische Schmankerl und spontane Gesangseinlagen

Damit auch für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt war, drehte sich im Burghof 1 alles ums Essen und Trinken. Von Käse über Weine und Liköre konnte hier munter verkostet werden. Mitsingen hieß es hingegen im Hof der Wiener Werkstätten. Denn dort fand bei einem spontanen Stammtisch jeder, der möchte, Platz – von Gstanzln über Jodler ist dort alles erlaubt. Heuer erstmals bespielt wurde der Mariahilferplatz in 8020. Dort erwartete die Besucherinnen und Besucher eine urige Almhütte, und eine Mischung aus Tanz und Musik.

Während am Sonntag Straßensperren für Umleitungen und Ersatzverkehr sorgen, blieben die öffentlichen Verkehrsmittel am Samstag weitgehend ohne Einschränkungen auf den Schienen.