Der einfache Weg – er zählt nicht zu jenen, die Viktoria Schnaderbeck wählt. Unbändiger Wille und extremer Ehrgeiz treiben sie an, die Komfortzone zu verlassen, noch erfolgreicher zu werden und Träume wahr werden zu lassen. Mit sieben Jahren verfiel sie der Leidenschaft Fußball – mitunter bedingt durch Bruder David, der ebenso für Sturm spielte wie Cousin und Watford-Legionär Sebastian Prödl. Neun Jahre später ging es für Schnaderbeck zum FC Bayern. In elf Jahren gewann sie einen Cup- und zwei Meistertitel. Die Südoststeirerin ebnete sich ihren Weg zur ÖFB-Teamkapitänin und glänzte auch bei der erstmaligen Qualifikation für eine EM-Runde, die mit dem dritten Rang für den Außenseiter endete. Als erste Österreicherin legte sie in ihrer Premierensaison bei Arsenal heuer den englischen Meistertitel nach.

Was sich nach erfolgreichen Momenten in Dauerschleife anhört, entpuppte sich in der Realität als oftmals schmerzhaft und äußerst steinig. Sieben schwere Knieverletzungen hatten sieben Operationen zur Folge – und bis zu einjährigen Pausen. „Wenn du wieder normal gehen lernen musst, ist das frustrierend. Aber die Rückschläge haben mich sehr geprägt“, sagt die 28-Jährige und fügt einen entscheidenden Satz hinzu. „Es ist wichtig, über den Tellerrand Fußball zu blicken.“