Oberstabswachtmeister David Ploder ist Zugskommandant beim Jägerbataillon 17 in Straß. Für seine Vorgesetzten ist der 36-Jährige „ein absoluter Vorzeigesoldat und ein Vorbild für seine Kameraden“, der dazu mit seinem militärischen Fachwissen und seiner Persönlichkeit punktet. Deshalb nominierten sie den Unteroffizier aus Kirchbach-Zerlach zum „Soldaten des Jahres“.
Dass Ploder diese Auszeichnung am Donnerstag tatsächlich aus den Händen von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) entgegennehmen durfte, liegt wohl auch an dem enormen Arbeitspensum, das er in den letzten Jahren an den Tag legte. Von einer Übung ging es für den Südoststeirer zur nächsten, dazwischen lagen ein Einsatz im Kosovo, ein vierwöchiger Ausbildungsblock und nur wenige kurze Phasen der Erholung. Schon im Dezember geht es für den 36-Jährigen in seinen mittlerweile achten Auslandseinsatz, diesmal in den Libanon.
Für den frisch gekürten Soldaten des Jahres ist die Auszeichnung „natürlich eine Krönung“, wie er sagt. Und er vergisst nicht, sich bei seiner Frau zu bedanken, „die mir immer den Rücken stärkt.“
Steirer räumten ab
Die Gala „Militär des Jahres“ fand diesmal in Form einer Matinee in Fernitz (Graz-Umgebung) statt, Preise wurden in fünf Kategorien vergeben. Und dabei waren die Steirer heuer die ganz großen Abräumer.
Denn auch der Preis für die „Einheit des Jahres“ ging in die grüne Mark: Die Fliegerwerft 4 in Aigen im Ennstal hatte und hat mit der Einführung des neuen Hubschraubers Leonardo AW-169 eine Monsteraufgabe vor sich. Schließlich handelt es sich dabei um eines der modernsten Fluggeräte seiner Klasse in Europa – für die Techniker in Aigen kommt das nach der über 50 Jahre alten „Alouette 3“ einem Quantensprung gleich. „Alles ist anders und dennoch bleibt die Flugphysik dieselbe“, fasst es Werftleiter Klaus Hüttenbrenner zusammen.
Mit durchschnittlich 271 Flugstunden pro Hubschrauber übertrafen die Techniker den internationalen Vergleichswert deutlich. So nebenbei hat sich die Fliegerwerft 4 auch organisatorisch komplett neu aufgestellt und den Personalstand innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt (von 44 auf 95).
Direkt von der Übung in den Einsatz
Einen „Special Award“ holte sich noch die Pionierkompanie Steiermark, die ausschließlich aus Milizsoldaten besteht. Diese waren im September 2024 eigentlich zu einer Beorderten-Waffenübung in Kärnten eingerückt, als sie plötzlich der Marschbefehl für den echten Katastropheneinsatz erreichte. Acht Tage lang halfen die Soldaten im Tullnerfeld (NÖ) bei der Beseitigung der ärgsten Schäden nach dem verheerenden Hochwasser. „Es war somit die erste Milizkompanie, die direkt aus einer Waffenübung ohne Einsatzvorbereitung in den Einsatz gegangen ist“, heißt es in der Begründung. Kommandant Hauptmann Christian Hubmann ist stolz auf seine Kameraden, die ihre Fertigkeiten aus dem Zivilleben ins Militär einbringen: „Sie kommen gern zur Übung und nicht, weil sie es müssen.“
Vorarlbergerin ist Rekrutin des Jahres
Auch die beiden weiteren Preisträger sollen nicht unerwähnt bleiben. Rekrut des Jahres wurde Gefreiter Susannah Gabriel vom Jägerbataillon 23. Die Vorarlbergerin zeigt als Hochgebirgsjägerin und als Scharfschützin, dass sie den Männern um nichts nachsteht. Zivilbediensteter des Jahres wurde mit dem Wiener Wolfgang Hacker ein Techniker.