Sie sind Symbol für Licht, Lebensfreude und den längsten Tag des Jahres – die Sonnwendfeuer. Seit Jahrhunderten werden sie zur Sommersonnenwende entzündet.
Heuer fällt der offizielle Tag der Sonnenwende auf einen Samstag, das Entzünden von Sonnwendfeuern ist ausschließlich am 21. Juni erlaubt.
Zudem gilt: Das Abbrennen ist nicht flächendeckend gestattet. In der Stadt Graz etwa besteht ein generelles Verbot. In mehreren Umlandgemeinden mit hoher Feinstaubbelastung ist lediglich ein einziges, von der Gemeinde organisiertes Feuer erlaubt.
Feuerwehr ersucht um Achtsamkeit
Angesichts der aktuellen Wetterlage mahnt der Landesfeuerwehrverband Steiermark zur Umsicht beim Abbrennen der Brauchtumsfeuer.
„Wir wissen, dass Sonnwendfeuer kulturell tief verwurzelt sind. Wir wollen nicht als Spaßbremse oder Verhinderer auftreten, sondern als Partner, der mit sachlicher Information zur Sicherheit beiträgt“, betont Landesfeuerwehrkommandant Reinhard Leichtfried.
Waldbrandgefahr: Land ruft zu Vorsicht auf
Durch die sehr sonnigen und warmen Tage seit Anfang Juni ist die Waldbrandgefahr in den steirischen Wäldern deutlich gestiegen. Besonders auf sonnseitigen Hängen ist es bereits extrem trocken. Das Land Steiermark appelliert daher, beim Entzünden von Sonnwendfeuern besonders sorgfältig vorzugehen.
„Aufgrund der trockenen Wälder bitte ich darum, bei der Durchführung von Sonnwendfeuern am bevorstehenden Wochenende äußerst sorgfältig vorzugehen“, sagt Landeshauptmann Mario Kunasek. „Die Vorschriften und Empfehlungen der Behörden sind einzuhalten – auch, um unsere Feuerwehren nicht unnötig zu belasten.“
Laut Brauchtumsfeuer-Verordnung ist ein Mindestabstand von 40 Metern zu Wäldern verpflichtend. Zusätzlich wurde in allen steirischen Bezirken eine Waldbrandverordnung erlassen: Offenes Feuer und Rauchen im oder nahe dem Wald sind strikt verboten. Verstöße können mit Geld- oder sogar Freiheitsstrafen geahndet werden.
„Unsere steirischen Wälder sind nicht nur Lebensraum, sondern auch wertvolles Natur- und Wirtschaftsgut“, betont Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer. „Ein einziger Funke kann katastrophale Folgen haben – für Mensch, Tier und Natur.“
85 Prozent der Waldbrände in Österreich entstehen durch menschliches Fehlverhalten. Schäden an Natur, Infrastruktur und Einsatzkräften könnten durch verantwortungsvolles Handeln verhindert werden.
Meteorologe: „Es wird eine wolkenlose Sonnwendnacht“
Die gute Nachricht: Das Wetter zeigt sich zur Sommersonnenwende von seiner besten Seite. Laut Meteorologe Christian Pehsl von der Geosphere Austria ist mit wolkenlosem Himmel, einer milden Nacht und wenig Wind zu rechnen – ideale Bedingungen also für ein „feuriges“ Fest im Freien.
„Nur die typischen Talwinde könnten auftreten, aber starke Föhnlagen sind nicht zu erwarten“, so der Experte. Der Sonntag sollte dann wieder heißer ausfallen, prognostiziert Pehsl – mit Höchsttemperaturen um 29 Grad.