Nach dem Anschlag in Magdeburg werden auch in Österreich die Sicherheitsvorkehrungen bei Weihnachtsmärkten nachgeschärft - in unterschiedlichen Abstufungen. Seitens der Landespolizeidirektion Steiermark hieß es auf Nachfrage, dass jene Kolleginnen und Kollegen, die auf den Adventmärkten im Einsatz stehen, noch einmal für die Lage sensibilisiert wurden. Weitere polizeiliche Maßnahmen zu den ohnehin schon bestehenden seien aber nicht getroffen worden.

Viele der Maßnahmen seien für die Bevölkerung gar nicht sichtbar - beispielsweise Fußstreifen und Beamte in Zivilkleidung. Erkennbar sind dagegen sehr wohl Poller und Betonblöcke, die schon vor Wochen rund um die Weihnachtsmärkte als Sicherheitsmaßnahme aufgestellt worden sind. Hinzu komme der sogenannte „robuste Raumschutz“: Einsatzkräfte mit schwerer Bewaffnung, die stets in der Nähe von Menschenansammlungen bereitstünden. „100-prozentige Sicherheit kann es aber nie geben“, wurde betont.

Seitens der Landespolizeidirektion Kärnten hieß es, dass man auch nach den Vorfällen in Magdeburg beim bewährten Einsatzkonzept der vergangenen Jahre für die Weihnachtsmärkte und neuralgischen Punkte bleibe. Zusätzliche Maßnahmen seien nicht vorgesehen.

In engem Kontakt mit deutschen Behörden

Aus Wien hieß es, dass die österreichischen und die deutschen Behörden in engem Kontakt stehen, jedoch gibt es keinen Bezug oder Hinweise auf eine Bedrohung in Österreich im Zusammenhang mit der Todesfahrt in Deutschland. Trotzdem wurden die bereits seit Beginn der Adventzeit speziell in Wien herrschenden umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen auf den Weihnachtsmärkten noch einmal „auf hohem Niveau intensiviert“, sagte David Pawlik, Sprecher der Landespolizeidirektion Wien am Samstag gegenüber der APA. Er wies in diesem Kontext zudem darauf hin, dass in Österreich seit Oktober 2023 ohne Unterbrechung die Terror-Warnstufe 4 gelte. Anlass dafür war der Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober.

Das Innenministerium äußerte sich in einer Aussendung ähnlich wie die Wiener Polizei. Ein Ressortsprecher wies darauf hin, dass die österreichischen Weihnachtsmärkte „gut geschützt“ seien. Dies zeige auch ein Vorfall am gestrigen Freitag in Wien, als eine bewaffnete Person mit finnischer Staatsbürgerschaft festgenommen worden sei.

„Technische Sicherungsmaßnahmen“

So teilte die Stadt Linz am Samstag in einer Aussendung mit, die Besucher der Standl am Hauptplatz, am Volksgarten sowie den Markt vor dem Neuen Dom durch „technische Sicherungsmaßnahmen“ zu schützen. Die Polizei werde mit erhöhter Präsenz auf den Märkten vor Ort sein, wie der geschäftsführende Linzer Vizebürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ) und Sicherheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) mitteilten. Wie eine Sprecherin der oberösterreichischen Polizei gegenüber der APA mitteilte, werden auch im ganzen Bundesland die Adventmärkte von den Beamten nun verstärkt bestreift.

Die Stadt Klagenfurt teilte unterdessen Samstagnachmittag mit, dass nach dem Anschlag in Magdeburg der Schutz rund um den Christkindlmarkt in der Innenstadt vorsorglich verstärkt wurde. „Damit kein Auto oder Lkw unkontrolliert auf den Markt fahren kann, wurden in Abstimmung mit dem Stadtpolizeikommando Klagenfurt zusätzlich sogenannte Antiterror-Sperren aufgestellt“, hieß es in einer Aussendung. Mitarbeiter hatten die schweren Betonelemente am Samstagmorgen angeliefert und platziert.

Im Bundesland Salzburg verwies die Polizei generell auf das „Sicherheitskonzept“, das es im Vorfeld für alle Veranstaltungen gebe. Eine Sprecherin verwies gegenüber der APA auf die „sehr hohe Terrorwarnstufe“, die es bereits für Österreich gebe, daher würde man auch die Vorlagen entsprechend adaptieren.

In Vorarlberg herrscht auf Weihnachtsmärkten generell höhere Polizeipräsenz. Aufgrund des Anschlags in Magdeburg lege man am Wochenende noch einmal verstärktes Augenmerk auf die Sicherheit auf öffentlichen Plätzen, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage.