Die Serie der Bombendrohungen gegen diverse Einrichtungen in der Steiermark hat am Dienstag eine Fortsetzung gefunden: Sowohl in der Gibs (Graz International Bilingual School) in der Georgigasse als auch in der MS St. Andrä in der Maria-Stromberger-Gasse gingen Bombendrohungen ein. Auch die VS Jägergrund sowie die AHS Reininghaus waren betroffen. Per E-Mail wurden die Drohungen abgeschickt, wie die Landespolizeidirektion der Kleinen Zeitung bestätigte. Am Nachmittag konnte die Polizei Entwarnung geben. Gefunden wurde - wie auch zuletzt immer - kein Sprengstoff.

In der Früh war es zu groß angelegten Polizeieinsätzen gekommen. „Zum jetzigen Zeitpunkt wissen wir auch, dass es in anderen Bundesländern Bombendrohungen gegeben hat, etwa in St. Pölten“, hieß es von der Landespolizeidirektion Graz.

Eltern sollten nicht zu den Schulen fahren

Von Seiten des Schuladministrators des Gibs ging kurz vor neun Uhr an alle Eltern ein Mail als offizielle Bestätigung der Bombendrohung. „Aufgrund einer Bombendrohung entfällt heute der Unterricht inklusive Nachmittagsbetreuung“, heißt es. Alle Schülerinnen und Schüler der Oberstufe seien nachhause geschickt worden. „Alle Schülerinnen und Schüler der Unterstufe wurden unter Aufsicht ins Gebäude des ASKÖ gebracht. Von dort werden sie nach telefonischer Kontaktaufnahme nach Hause entlassen.“

Viele Schülerinnen und Schüler hatten von der Bombendrohung am Weg zum Gibs erfahren. In diesem Fall bittet die Schule: „Falls Ihr Kind bereits auf dem Weg in die Schule vom Vorfall erfahren hat und selbständig nach Hause gefahren ist, teilen Sie das dem/der jeweiligen KV (Anm.: Klassenvorstand) per Mail mit.“

Distance Learning in Niederösterreich

In Niederösterreich sind nach nächtlichen Bombendrohungen per Mail in St. Pölten mehrere Schulen am Dienstag geschlossen geblieben. Distance Learning sei angeordnet worden, teilte Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner auf Anfrage mit. Der Kriminaldienst St. Pölten, das Landeskriminalamt Niederösterreich sowie das Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) haben Ermittlungen aufgenommen.

Die Mails waren laut Schwaigerlehner direkt an die Schulen gegangen. Die Objekte sollten im Laufe des Tages untersucht werden. Für Schülerinnen und Schüler, die keine Möglichkeit zu Hause zu bleiben haben bzw. bereits auf dem Weg zum Unterricht waren, wurde laut dem Behördensprecher „eine gesicherte Betreuung organisiert“. Die Entscheidung für Distance Learning war in Absprache von Bildungsdirektion und Polizei getroffen worden.

Bestätigt wurden der Kleinen Zeitung auch jeweils eine Bombendrohung gegen Schulen in Oberösterreich und Kärnten. In einer Schule in Klagenfurt ging bereits gestern Abend eine Bombendrohung per Mail ein. Evakuiert musste nicht werden, da sich keine Schüler mehr im Gebäude aufhielten. „Wir bieten dem Täter oder der Täterin eine Bühne, die sie nicht verdienen. Das ruft Nachahmer auf den Plan“, heißt es von der Landespolizeidirektion Klagenfurt. Und: „Derartige Einsätze binden Kräfte, die wir eigentlich anderswo dringend brauchen.“