"Ich hoffe, dein Herz und deine Lunge sind stärker als der Virus. Ich hoffe, du hältst durch. Ich denke an all diese Großeltern, die in dieser Situation sind. Getrennte Ehefrauen und Ehemänner, denen es nicht möglich ist, sich ein letztes Mal zu grüßen." Das sind die bewegende Worte von Michela Moioli, die sie auf Instagram postete.

Die italienische Snowboarderin, die 2018 in Pyeongchang zu Gold gefahren war, soll ab 15. März in Veysonnaz noch um den Gesamtweltcup fahren. Ob die 24-Jährige den Kopf dafür freihaben wird, ist aber zu bezweifeln. So wurde ihr Großvater positiv auf das Coronavirus getestet und in die Gavazzeni-Klinik in Bergamo eingeliefert. "Er war die letzten Tage mit einer leichten Verkühlung zu Hause geblieben und brach dann zusammen", schreibt Moioli weiter.

Und weiter: "Ich weiß nicht, ob meine Großeltern die Zeit hatten, sich zu verabschieden und wir wissen nicht, wie das Ganze enden wird. Ich weiß, dass mein 84-jähriger Großvater gerade alleine ist und ihn keiner besuchen kann. Auch nicht seine Frau und seine Söhne, die alle in Quarantäne sind."

Großeltern seien immer da. Sie hätten den Krieg durchgemacht, Hungersnöte und Dinge, von denen wir gar nichts wissen. "Sie sind wie große alte Bäume: Wir nehmen sie als selbstverständlich, aber wenn sie gefällt werden, vermissen wir sie schrecklich. Sie hinterlassen eine Lücke. Und das ist, was der Virus uns antut: Er zwingt uns auf die Knie und hinterlässt überall und auch in uns Leere."