Mit einer äußerst reifen Leistung hat sich Johannes Lamparter am Sonntag in die Bücher der Seefelder Kombinationshistorie eingetragen. Der souveräne erste Triple-Erfolg eines Österreichers im nordischen Mekka Tirols brachte ihm außer dem Siegespokal auch die Weltcup-Gesamtführung. Mit fünf Saisonsiegen hat sich der 21-Jährige aktuell auch zum ersten WM-Sieganwärter gehievt. Vorerst will Lamparter aber nächstes Wochenende an seiner WM-Triumphstätte Oberstdorf nachbessern.

Es war ein einsames Langlauf-Rennen des Tirolers über 12,5 km zum Sieg, einfach sei es aber nicht gewesen. "Ich bin das Rennen sehr schnell angegangen, der Vorsprung ist immer mehr und mehr geworden. Das hätte ich mir nicht gedacht", sagte Lamparter über den Rennverlauf. "Aber ich habe mich heute so gut gefühlt, ein Wahnsinnsmaterial." Im Endeffekt habe er erst in der fünften bzw. letzten Runde realisiert, dass es sich ausgehen werde. "Als ich oben war beim letzten Anstieg und auf der Zielgeraden - das ist eine der schönsten Momente, die man haben kann."

In der guten Stunde zwischen seinem Sprung-Sieg und dem Start in die Loipe habe er von den Betreuern um ÖSV-Chefcoach Christoph Eugen einen klaren Auftrag erhalten. "Ich sollte auf Flucht und auf Sieg laufen, das habe ich gemacht", analysierte Lamparter. Ihm sei aber bewusst gewesen, dass diese Taktik auch schiefgehen könne. "Es kann so schnell gehen im Langlaufen, dass man einbricht oder die Hinteren riechen das." Im Vergleich zum Vorjahr habe er sich jedenfalls in Springen wie Langlauf verbessert, auch das Material sei immer top. "Es muss alles zusammenpassen."

Triple-Sieg "nicht weit weg" von Olympia oder WM

Der Triple-Gewinn ist der Lohn der harten Arbeit, nachdem es zu Saisonbeginn noch gar nicht nach Wunsch gelaufen ist. "Ein WM-Titel und ein Olympiasieg ist schon noch einmal höher einzuschätzen", gewichtete Lamparter die diversen Top-Bewerbe. "Aber das daheim ist nicht weit weg. Ein Triple zu gewinnen, ist Emotion pur. Da oben zu stehen vor so vielen Leuten, ist schon ganz etwas Spezielles. Das werde ich auf keinen Fall so schnell vergessen." Das Feiern überlasse er lieber eher seien Fans, den Champagner für seinen Sieg habe er deswegen auch dahin abgegeben.

"Ich werde ruhen, gut essen heute und morgen, viel Schlaf nachholen und dann passt es", verriet der Lokalmatador seine ersten Prioritäten. Die nun übernommene Weltcup-Führung interessiere ihn freilich überhaupt nicht. "Es ist alles gut und recht, das gelbe Trikot kann man schon genießen", meinte Lamparter gegenüber der APA - Austria Presse Agentur. "Aber man rechnet zum Schluss ab und dann schaut man, wo man steht. Man weiß nicht, was machen die anderen, wo setze ich die Prioritäten." Fix sei aktuell nur, dass es Mitte der Woche zum Weltcup nach Oberstdorf weitergeht.