Sie gilt längst als Grande Dame des Skisprung-Sports und lehrt mit ihren mittlerweile 37 Jahren der jungen Konkurrenz nach wie vor das Fürchten. Nach ihrem Titel auf der Normalschanze in Stams (es war ihr 15. auf Staatsmeisterschaftsebene) flog die Eisenerzerin Daniela Iraschko-Stolz am Sonntag auf dem großen Bakken am Innsbrucker Bergisel hinter Eva Pinkelnig zu Silber.

Zusätzliche Bedeutung gewinnt der Erfolg durch die Tatsache, dass sich die Steirerin erst am 3. September einer Kniearthroskopie unterziehen musste und vor diesem Wochenende erst zwei Trainingseinheiten in den Beinen hatte. Nach Gold auf der „Kleinen“ wollte Iraschko-Stolz eigentlich zur Schonung ihrer Knie auf ein Antreten auf dem großen Bakken verzichten. Aber: „Die Dani ist eben die Dani, die lässt sich so etwas nicht entgehen. In der Früh hat sie sich umentschieden – und das, obwohl sie zwei Monate keinen Sprung auf einer Großschanze gemacht hat“, sagt ÖSV-Cheftrainer Harald Rodlauer. Nicht am Start waren Sara Marita Kramer, Chiara Kreuzer, Jacqueline Seifriedsberger und Lisa Eder – das Quartett hütete stattdessen mit einem grippalen Infekt das Bett.

Olympia in Peking als großes Ziel

In den kommenden 14 Tagen legen die Damen eine Sprungpause ein, dann geht es zum Eisspurtraining, ehe am 25. November im russischen Nischnij Tagil die neue Saison startet. Großes Ziel neben dem Heimweltcup in der Ramsau (16./17. Dezember) ist Olympia in Peking, „aber wir wollen schon vorher Topergebnisse abliefern, damit wir mit breiter Brust nach China reisen können“, betont Rodlauer.

Bei den Herren krönte sich Daniel Huber zum Doppelstaatsmeister – ebenso wie Mario Seidl in der Kombination.