Kärntens Skisprung-Ass Daniel Tschofenig (SV Achomitz-Zahomc) zog sich im Juli einen Adduktoreneinriss im linken Bein zu. Die Konsequenz? Eine mehrwöchige Zwangspause. „Es ist beim Krafttraining passiert. Bis zu diesem Zeitpunkt ist der Sommer ziemlich gut verlaufen“, verdeutlicht der Team-WM-Bronzemedaillengewinner 2023, der im Red-Bull-Athlete-Performance-Center in Thalgau bestens aufgehoben war.
Die Schmerzen hielten sich nach Aussagen des mehrfachen Junioren-Weltmeisters in Grenzen, doch gerade in solch einer unangenehmen Phase wird man umgehend mit seiner Gedankenwelt direkt konfrontiert. Dem ÖSV-Adler ist schließlich bewusst, dass Rückschritte nie leicht sind, aber eben auch nicht immer vermeidbar.
„Kürzlich ist ein Teil der Muskelfasern vermutlich beim Krafttraining wieder aufgerissen. Prinzipiell geht’s mir gut, da die Verletzung schön langsam am Ausklingen ist. Völlig schmerzfrei bin ich nach wie vor nicht, auf dem MRT ist noch ein kleines Ödem zu erkennen. Ich denke, dass in zwei Wochen alles in Ordnung ist“, verdeutlicht der letztjährige Gesamtelfte im Weltcup, der seine ersten Sprünge auf der Schanze bereits absolviert. „Ich habe zwei Monate Trainingsrückstand, das spüre ich. Es geht zwar nur um Kleinigkeiten, doch gerade die machen viel aus“, sagt der Wintersportler, der nach stetigen Fortschritten aber vor Zuversicht strotzt.
„Wenn ich daheim bin, kann ich auch nicht nichts tun“
Um sich abzulenken, ging der 22-Jährige mit seiner Freundin Alex Loutitt auf Entdeckungsreise nach Island. „Ich habe gelernt, dass eine Pause auch sein darf.“ Auf den Inselstaat im äußersten Nordwesten Europas angesprochen, gerät er ins Schwärmen. „Ich war an einigen Orten auf der Welt, aber zu Island kommt nichts ran. Allein die Natur ist unglaublich. In einer Minute wechselt es von komplett grünem Moosland mit Hügeln zu einer Vulkanwüste, echt beeindruckend.“ Ein Erholungsurlaub war es allerdings keiner. „Man verbringt viele Stunden beim Wandern und im Auto, aber für uns war es perfekt. Wenn ich daheim bin, kann ich auch nicht nichts tun und das war zuletzt gar nicht das Beste für den Fuß.“
Und sportlich? Der Hohenthurner, der angesichts des TV-Werbespots („Na ge, wir hom gsogt im Onzug!“) zum Sympathieträger avanciert ist, spekuliert Ende September mit einem Start beim Sommer-GP in Hinzenbach. „Der Schauplatz taugt mir, mal schauen, was geht. Für den Winter sehe ich gar kein Problem. Dass ich heuer mehr abschalten konnte, könnte mir entgegenkommen“, meint der European-Games-Sieger, der sich in der Szene als beinharter „Schufter“ einen Namen gemacht hat.