Es war ein Moment mit Strahlkraft, als FIS-Präsident Johan Eliasch die Fahne der Präsidentin des nächsten organisierenden Verbandes in die Hand drückte: Roswitha Stadlober übernahm die WM-Fahne – und so nahe standen sich die beiden Präsidenten während dieser WM einzig beim von Stadlober nahezu "erzwungenen" Begrüßung. So oder so: Ab sofort läuft der Countdown für Saalbach-Hinterglemm, wo die WM 2025 vom 4. bis 16. Februar über die Bühne gehen wird. 

Schon während der WM war die Saalbacher Delegation Teil der "Study Group", die sich bei der WM in Frankreich ein Bild machen konnte – die erfreuliche Erkenntnis: "Wir haben von den Weltcupveranstaltungen in Österreich schon so ein hohes Niveau, dass wir nicht viel adaptieren müssen", sagte Christine Gasser, seit einem Jahr Marketing- und Kommunikations-Leiterin im ÖSV. Was im OK der Saalbacher-WM jedenfalls eine Spezialität sein wird: Es wird keine einzelnen "Mr. WM" bzw. Geschäftsführer geben, sondern Bereichsleiter. Da sind etwa Rupert Steger, der bei den Weltcups für den ÖSV federführend im Bereich der Infrastruktur tätig ist, Florian Phleps, Ex-Chef der Tirol-Werbung und nun im ÖSV für "Unternehmensdienstleistungen und Projektmanagement" aus dem Verband, dazu kommen von Saalbacher Seite natürlich die Verantwortliche wie Bürgermeister ALois Hasenauer, Bergbahn-Chef Peter Mitterer und der für den sportlichen Bereich Verantwortliche Bartl Gensbichler.

Saalbach sei jedenfalls "bereit", wie die Delegation am Abend vor der Übernahme der FIS-Fahne im Schweizer Haus betonte. Und Gensbichler meinte: "Wir haben Courchevel/Mèribel das schöne Wetter für diese WM geborgt, aber für 2025 habe ich bereits jetzt 14 Tage Sonnenschein bestellt. Wir werden also wie 1991 die Sonnen-WM sein", versprach der Salzburger Landesskiverbandspräsident.

Die Herausforderungen sind ohnedies groß, auch wenn man im Plan liegt: Schließlich wolle man eine nachhaltige WM haben. Da passt es, dass in Hinterglemm gerade ein Wasserkraftwerk fertiggestellt wird, dazu soll ein Windrad und auch eine Solaranlage rund um die WM-Bahn diese "energieautark" machen. Darüber hinaus arbeitet man bereits an der Aufteilung der Zimmerkontingente. Das ist, wie die WM in Frankreich zeigte, ein Punkt mit oberster Priorität. Dabei ist die Region Saalbach mit 20.000 Gästebetten durchaus gut bedient. Zum Vergleich: Im Skigebiet der "3 Vallées" ist die Bettenanzahl aber nahezu sechsstellig – und doch war es für diese WM schwierig, genug Zimmer in den nötigen Kategorien aufzustellen.

Klar ist: Die WM soll praktisch gesamt im Ortsteil Hinterglemm abgefeiert werden, hier wird es dann auch Siegerehrungen sowie Abendkonzerte geben. Für das Tagespublikum werden bereits Lösungen mit ÖBB und den Verkehrsverbünden verhandelt – so soll der Individualverkehr so gering wie möglich gehalten werden. Aber: Natürlich wünscht man sich Fans, wenn auch nicht in solch großer Anzahl wie in Schladming. Realistisch ist in Hinterglemm am Zwölferkogel mit einem Ziel für beide Geschlechter –  ein Stadion mit rund 20.000 Fans. Dazu kommen aber Ski-Gäste, die sich die Rennen entlang der Piste anschauen können.

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber in der Heimat: Die für diese Woche vorgesehenen Europacuprennen in Saalbach mussten abgesagt werden. In der Hochsaison sei es nicht möglich gewesen, genug Zimmer aufzutreiben. Das ist bitter für die Nachwuchsasse, zumal das Rennen ja zu Beginn der Saison übernommen worden war. Doch jetzt heißt es: leider nein, keine Zimmer ...