In den frühen Morgenstunden des 18. Mai 1991 starb Rudi Nierlich an den Folgen eines schweren Autounfalls. Nierlich erlitt einen Genickbruch, war auf der Stelle tot. Das ist mittlerweile 30 Jahre her. Für alle Jüngeren: Nierlich galt als Ausnahmekönner des Skisports mit exzellentem Feingefühl, der vielleicht sogar als Avantgardist unter den Technikern bezeichnet werden durfte.

Ohne taillierte Ski oder den heute üblichen Bindungsplatten zeigte der St. Wolfganger Ansätze von Carving-Schwüngen, die selbst Alberto Tomba verzweifeln ließen. Nach zwei WM-Goldenen in Vail 1989 (Slalom und Riesenslalom) triumphierte er 24-jährig und wenige Monate vor dem tragischen Unfall bei der Heim-Ski-WM in Saalbach im Riesenslalom erneut.

Dieser Titel katapultierte ihn endgültig ins Rampenlicht, dem er eigentlich so wenig abgewinnen konnte. Er war ein zurückhaltender, beinahe scheuer Champion. Nierlich ließ eben lieber Taten zwischen roten und blauen Torstangen sprechen.

Vielleicht gerade deshalb wurde Nierlich selbst von seinen härtesten Gegnern respektiert und von Team-Kollegen geschätzt.
Und bis heute wird man oft an ihn erinnert. „Wonns laft, donn lafts“, lautete sein berühmtestes Bonmot. Mit nur vier Worten hatte Rudi Nierlich eben alles gesagt.