Einen Tag nach dem WM-Super-G und am Tag vor der Abfahrt – wie geht es Ihnen denn zurzeit?

NICOLE SCHMIDHOFER: So weit, so gut, wir sind sehr zufrieden, wie es läuft. Aber bis zur nächsten Operation wartet noch viel Arbeit auf mich und die Physiotherapeuten. Wir müssen schauen, dass wir die Beugung im Knie hinbringen, sonst kann man die Kreuzbänder nicht machen.

Wie schaut es damit derzeit aus?

Es ist nicht so einfach, weil man am Anfang schauen muss, dass das Knie stabil wird, der Knochen heilt, die Menisci, die Seitenbänder. Und nach sechs Wochen muss man alles bewegen – und das ist eine Gratwanderung, denn man muss das Knie reizen, aber nicht überreizen. Denn eine Entzündung würde uns weit zurückwerfen.

Die Verletzung ist also ...?

Schwer. Schön langsam dringt das auch wirklich zu mir durch, dass das schlimmer und mehr ist als alles, was ich bisher hatte. Es ist, wie es alle gesagt haben: schwierig. Aber ich bin positiv und weiß, dass alles so funktionieren wird wie geplant.

Morgen ist die WM-Abfahrt – ohne Sie. Wie wird Ihr Tag aussehen?

Ich hab schon in der Früh Physiotherapie. Aber bis elf sollte es sich ausgehen. Was ich schon sagen muss: Es war zäh, beim Super-G zuschauen zu müssen. Jeder weiß, wie gern ich Cortina habe, wie gern ich die Strecke dort habe. Und dann wird dir bewusst, dass jetzt genau der Tag ist, für den du dich das ganze Jahr vorbereitet hast – ohne dich. Bei der Abfahrt wird es nicht so schlimm sein, hoffe ich.

Was sagen Sie zur Vorstellung Ihrer Kolleginnen?
Im Super-G war wohl ein bisschen viel Brechstange dabei. Wenn ich ehrlich bin, halte ich die Chance auf eine Medaille in der Abfahrt für größer.

Es wäre eine Überraschung, wenn man an die Ausfälle im Team denkt, oder?

Na ja, bis auf die Tami (Tippler, Anm.) haben alle schon gewonnen, die morgen am Start sind. Sie haben es drauf, auch wenn Gold schwierig wird. Und wenn es eine Medaille gibt, freue ich mich auf die Feier nach der Saison – da bin ich dann wieder dabei!