Auch ein schwerer Fehler konnte Lara Gut-Behrami nicht stoppen. Die Schweizerin raste am Sonntag im Super-G von St. Anton zu ihrem 27. Weltcupsieg. Die 29-Jährige gewann 16 Hundertstel vor der Italienerin Marta Bassino und zwei Zehntel vor ihrer Landsfrau Corinne Suter. Tamara Tippler, Zweite in der Abfahrt, ist mit 45 Hundertstel Rückstand als neuerlich beste Österreicherin Vierte. Positiv überrascht hat die Vorarlbergerin Ariane Rädler, die mit Startnummer 34 auf den ausgezeichneten siebenten Rang fuhr.

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Die als Top-Favoritin gestartete Sofia Goggia schied schon nach wenigen Fahrsekunden aus. Die Italienerin wurde bei einer Welle zusammengestaucht und erwischte das übernächste Tor nicht mehr. "Wenn die heute runter kommt, fresse ich einen Besen", hatte Tippler das im Ziel schon befürchtet. Die Steirerin selbst zeigte erneut eine starke Leistung, obwohl sie am Saisonstart an einer heftigen Covid-19-Erkrankung gelitten hatte. Am Geschmackssinn fehle es zwar immer noch ein wenig, "aber insgesamt ist es Geschichte", versicherte Tippler, die das erneute Podest um 0,25 Sekunden verpasste. Insgesamt war sie beim Weltcup-Comeback in St. Anton aber mit den Plätzen 2 und 4 klar die beste ÖSV-Dame. "Aber auch bei mir war es heute nicht die perfekte Fahrt."

Fünf mal Note 20

Dass am Ende trotz des Doppelausfalls der hoch eingeschätzten Lokalmatadorin Nina Ortlieb ("Das tut entsetzlich weh") mit Tippler (4.), Rädler (7.), Stephanie Venier (9.), Ricarda Haaser (11.) und Rosina Schneeberger (13.) gleich fünf ÖSV-Damen in die Top 13 kamen, war nach Val d'Isere mit Tippler als Bester auf Rang 14 eine deutliche Steigerung. Und freute auch Nicole Schmidhofer. Die verletzte Teamkollegin meldete sich aus dem Krankenhaus über Telefon und Ziellautsprecher. Für Tipplers spektakulären Sprung im Eisfall vergab sie "fünf Mal Note 20". Tipplers schmunzelnde Antwort: "Als Skispringerin wäre ich nur bei der Anfahrt schnell."

Die größte ÖSV-Überraschung beim Antoner Super-G-Spektakel war Rädler. Die Vorarlbergerin raste mit hoher Startnummer 34 auf Platz sieben und toppte ihr bisher bestes (12. in Garmisch 2019) Weltcupergebnis. Dass die 25-Jährige ihr erst elftes Weltcuprennen fuhr, liegt daran, dass sie bereits vier Kreuzbandrisse erlitten hat. "Es ist schwierig, es nach Verletzungen immer gleich bei Rennen beweisen zu müssen. Aber das Schwierige liegt mir. Super, dass ich endlich etwas zurückgeben konnte", sagte Rädler.