Die Österreicherinnen wollten beim Heimrennen in Altenmarkt-Zauchensee in der Abfahrt überzeugen und "ihren" Fans am liebsten einen Sieg schenken. Doch der Wettergott war offenbar kein Anhänger dieses Plans. Denn über Nacht hatte es geschneit, dazu hing Nebel über der "Kälberloch"-Piste. Das Ergebnis: Die ÖSV-Damen hatten mit dem Sieg rein gar nichts zu tun. Den holte sich die Schweizerin Corinne Suter, die schon lange reif für den ersten Sieg war und diesen nun endlich einfahren hat. Beste Österreicherin: Stephanie Venier auf dem enttäuschenden neunten Platz.

Hinter Suter, die den ersten Abfahrtssieg für die Schweizer Damen nach fast drei Jahren feierte, fuhr die Südtirolerin Nicol Delago auf Platz zwei und verhinderte damit einen Schweizer Doppelsieg, den Michelle Gisin kam auf den dritten Rang. Die Österreicherinnen hatten mit der verkürzten Strecke (Abfahrts-Coach Roland Assinger: "Das liegt uns offenbar gar nicht"), dem Nebel (auch unmittelbar vor Tamara Tippler wurde unterbrochen) und den niedrigen Nummern (Assinger: "Das war ein Fehler, ein echter Kas', so ehrlich muss man sein") zu kämpfen. Und verloren. Venier (9.), Siebenhofer (11.), Nicole Schmidhofer (14.) und Nina Ortlieb (15.) vermochten es nicht, den hohen Ansprüchen gerecht zu werden. Freude gab es dafür bei der bei ihrem Comeback nach langer Pause starke Christine Scheyer (12.). Und auch Abfahrts-Europacupsiegerin Elisabeth Reisinger, die als 13. ihr bestes Ergebnis einfuhr, darf hochzufrieden sein. 

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Den ersten Fehler machten die Österreicherinnen aber schon am Abend vor dem Rennen, noch vor den kurzen Feierlichkeiten zum 40. Jubiläum des Weltcups in Altenmarkt-Zauchensee. Denn Ramona Siebenhofer, Stephanie Venier und auch Nici Schmidhofer entschieden sich für niedrige Nummern. Weil aber am Morgen die Strecke wesentlich verkürzt wurde und dazu Neuschnee in der Piste war, erwies sich diese Wahl als falsch. "Es war einfach ein Rennen zum Vergessen", fasste  Siebenhofer zusammen: "Ich hab eine Sekunde lang im Nebel rein gar nichts gesehen, musste sogar querstellen. Dazu die Nummer eins im Neuschnee, das war nichts", sagte die elftplatzierte Steirerin mit einem Seufzer.

Und auch Schmidhofer schüttelte den Kopf: "Das war von allem ein bisschen. Die verkürzte Strecke mit dem flachen Start, für den mir das Gewicht fehlt. Und ganz optimal bin ich auch nicht gefahren", meinte die Lachtalerin.

Suter, 2019 Vizeweltmeisterin bei der Abfahrt in Aare, feierte ihren ersten Sieg. Auch wenn sie lange zitterte: "Ich kann es noch fast nicht glauben, aber das Gefühl ist einfach superschön - und ich habe mich auch gut gefühlt während der Fahrt. Auch wenn ich nicht optimal sagen würde, weil man immer etwas besser machen könnte." Zufrieden aus österreichischer Sicht war wohl nur Scheyer, die 2017 hier gewonnen hatte: "Ich bin zufrieden, auch wenn es im Rennen nicht ganz so gut war wie im Training. Aber nach der langen Pause weiß ich, dass ich es noch kann.